Wien (Culinarius/OTS) – “Österreich ist nach wie vor Spitzenreiter im Bereich der biologischen Landwirtschaft innerhalb der EU. Besonders in den letzten beiden Jahren ist die Bio-Landwirtschaft hierzulande erneut beachtlich gewachsen. Dabei handelt es sich nicht um einen kurzfristigen Boom, die aktuellen Zahlen zeigen vielmehr, dass man von einem gesunden, nachhaltigen Wachstum sprechen kann. Produktionszuwächse und Absatz der Bio-Produkte entwickeln sich im Gleichklang. Daher haben die Biobäuerinnen und Biobauern sowie die gesamte Bio-Branche in Österreich allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken“, erläuterte BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann anlässlich eines gemeinsamen Pressegesprächs mit Michael Blass und Barbara Köcher-Schulz von der AMA-Marketing anlässlich des Starts der „Bio-Aktionstage“.
Die nachhaltige Entwicklung des Bio-Sektors in Österreich lässt sich auch anhand einer Gegenüberstellung von aktuellen Produktions- und Absatzdaten veranschaulichen: So hat etwa die Produktion im Bio-Schweinebereich 2016 um drei Prozent zugelegt. Im gleichen Zeitraum stieg der Absatz von Bio-Schweinefleisch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ebenfalls um drei Prozent (wertmäßig). Vier Prozent mehr Bio-Rindfleisch standen 2016 einem Absatzplus im LEH von 12 Prozent gegenüber. Auch die Bio-Eier Produktion wuchs um vier Prozent, während im LEH etwa sechs Prozent Zuwachs zu verzeichnen waren. Bei der Bio-Milch gehen das Produktionswachstum mit einem Zuwachs von 5,5 Prozent und das Absatz-Plus in Höhe von 6,3 Prozent ebenfalls Hand in Hand.
Im Schnitt sind 2016 pro Tag fünf Betriebe neu in die Bio-Landwirtschaft eingestiegen. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr in Österreich 21.820 Bio-Betriebe. Das entspricht einem Anteil von 19 Prozent an allen landwirtschaftlichen Betrieben. Mit dem Anstieg der Betriebe wächst auch die biologisch bewirtschaftete landwirtschaftliche Nutzfläche konstant: 571.585 Hektar wurden 2016 biologisch bewirtschaftet, was einem Anteil von 22 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche entspricht. „Damit ist sowohl die Zahl der Betriebe als auch die biologisch bewirtschaftete Fläche gegenüber 2015 um je fünf Prozent gewachsen. Mehr als jeder fünfte Hektar in Österreich wird mittlerweile nach Bio-Richtlinien bewirtschaftet“, betonte Grabmann.
Abschließend hielt die BIO AUSTRIA-Obfrau ein Plädoyer für eine notwendige Ökologisierung der Landwirtschaft. „Der menschenverursachte Klimawandel ist gerade für die Landwirtschaft allgegenwärtig. Immer häufiger treten extreme Wetterphänomene auf, die oft zu drastischen Konsequenzen für Bäuerinnen und Bauern führen. Auch in Österreich stehen extremer Witterung geschuldete Ernteausfälle mittlerweile an der Tagesordnung. Die Landwirtschaft ist aber global gesehen nicht nur Leidtragende, sondern auch Mitverursacher der Klimaveränderung. Hier muss es daher rasch die richtige Antwort geben, und diese lautet: die Landwirtschaft ökologischer gestalten. Dieses Ziel gemeinsam vor Augen zu haben und entsprechend zu handeln ist ein Gebot der Stunde“, so Grabmann abschließend.