Unwetter und Frost wirken nach
Das letzte Jahr hielt wettertechnisch einige Herausforderungen für den Weinbau bereit: begonnen hat es mit dem Spätfrost im April, gefolgt von schwülem Wetter, Hagel. Dadurch erklärt man sich die schwerwiegenden Einbußen. Insbesondere das Burgenland und die Steiermark haben mit einer unterdurchschnittlichen Ernte zu kämpfen. Anders freut man sich in Niederösterreich, wo es in manchen Regionen sogar einen Anstieg gibt – vom klimabedingten Unglück blieb die Region verschont.
Doch zumindest die Weinmenge, die geerntet werden konnte, ist qualitativ hochwertig und verwertbar. Es handelt sich allerdings nur um ein Viertel der Ernte eines normalen Jahres. Die Erträge sind so gering, dass sie nicht einmal an den durchschnittlichen Weinverbrauch der Österreicher herankommen. Jährlich geht man von einem Bedarf von rund 2,5 Millionen Hektoliter Wein aus – die aktuelle Gesamternte bewegt sich allerdings im Bereich von nur 2 Millionen Hektoliter.
Betroffene Sorten und Preissteigerung
Neben dem Sauvignon Blanc und dem Muskateller wird auch der Zweigelt zur Mangelware – allerdings bleiben uns noch ein paar Jahre Puffer, bis dies soweit ist. Denn bei guten Rotweinen gilt das Motto „je älter, desto besser“, somit kommen in Österreich momentan erst Rotweine aus den Jahren 2014/2015 in den Verkauf.
Doch auch die Ertragszahlen des Weißweins sollen niemanden in Panik versetzen, durch Importe weiß man natürlich in jedem Fall den Weindurst zu stillen. Trotzdem streben die österreichischen Weinbauern normalerweise natürlich die Bedarfsdeckung mit regionaler Ware sowie den Export ins Ausland an – zumindest ersteres gestaltet sich in diesem Jahr als utopisches Ziel. Eine weitere Folge für unsere Weinnation ist die allgemeine Preissteigerung. Von dieser wird der österreichische Weingenießer, unter den vorherrschenden Umständen, jedenfalls nicht mehr lange verschont bleiben.
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