Der südamerikanischen Frucht werden Superkräfte nachgesagt. Sie gilt als Supercharger und Powerbooster. Auch fettverbrennend und faltenreduzierend soll sie sein. Aber kann die kleine Beere aus Südamerika tatsächlich solche Wunder verrichten?
Fatburner und Faltenkiller
Ganz so simpel ist es nicht. Man findet zwar viele Informationen über die positiven Einflüsse der Açai-Beere, die Eigenschaft Fett zu verbrennen und die überflüssigen Kilos purzeln zu lassen sind jedoch wissenschaftlich nicht belegt.
Tatsache ist jedoch, dass die tropische Frucht einen hohen Anteil an Antioxidantien aufweist, die freie Radikale im menschlichen Körper fangen. Eine verjüngende Wirkung haben sie dennoch nicht, der Effekt ist eher präventiv. Die Beeren stärken jedoch das Immunsystem und haben einen positiven Einfluss auf den Cholesterinwert.
Superfood aus Südamerika
Den Hype um Açai hat US-Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey losgetreten, als sie die Beere in ihrer Sendung vorstellte. Seit dem ist die Nachfrage um das sogenannte Superfood ungebremst.
Açai, man spricht es übrigens ASSA-I aus, zählt ebenso wie Matcha, Chia-Samen oder Goji-Beeren zu den Superfoods der heutigen Zeit. Eine einheitliche Definition für die Powernahrung gibt es nicht. Dennoch weisen alle einen deutlich höheren Anteil an Nähr-, Wirk- oder Vitalstoffen als übliche Nahrungsmittel auf. Sie sind naturbelassen und stammen aus Bio-Erzeugung oder Wildwuchs.
Die Açai-Beere stammt ursprünglich aus Südamerika und gedeiht quer über den Kontinent – von Panama bis Brasilien. Die lila-schwarze Frucht wächst auf der Kohlpalme und sieht mit einem Durchmesser von ein bis zwei Zentimeter der Heidelbeere zum Verwechseln ähnlich. Ihr Geschmack ist jedoch nicht vergleichbar. Im Gegensatz zu den süßlichen Nuancen und dem milden Aroma der Heidelbeere schmecken Açai-Beeren fettig und erdig. Die Beere besteht zu 90% aus Kern, essbar ist nur die Haut. Die Frucht liebt feuchte Standorte und gedeiht bevorzugt in Fluss- oder Meeresnähe. Lange Zeit war sie nur den Einheimischen bekannt, bis einige Touristensurfer die positiven Effekte der Beere entdeckten.
Powerfrucht in Pulverform
Durch die hohe Feuchtigkeit sind die Früchte nach der Ernte leicht verderblich und nur kurz genießbar. Da die Früchte in ihrer ursprünglichen Art den Transport nach Europa nicht überstünden, werden sie rasch weiterverarbeitet, zum Beispiel gefriergetrocknet. Die Açai-Produkte können vorwiegend in Form von Pulver, Tabletten oder Saft gekauft werden.
Mit ihrem nussigen, leicht erdigen Geschmack verfeinert sie Smoothies, Joghurts oder das Frühstücksmüsli. Als Topping am Eis oder als Açai Bowl schmeckt sie ebenfalls hervorragend. Das Pulver kann man leicht in verschiedene Gerichte integrieren und damit den Körper mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen versorgen.
Auf Grund ihrer kurzen Haltbarkeit und dem Transport nach Europa sind Açai-Beeren, genau wie andere Superfoods, sehr teuer. Beim Spar kosten 60g des Pulvers 9,99€, bei Bio Veganz kommen 75g auf 15,99€ und auf bio-online.at kosten 80g 19,90€.
Wem die Superbeere zu teuer ist oder wer lieber auf regionale Produkte setzt, kann auf Brombeeren, Holunderbeeren, Heidelbeeren, Apfelbeeren, Kirschen, rote Weintrauben oder Blaukraut zurückgreifen. Diese Früchte sind ebenso gesund und ihr Verzehr entlastet nicht nur das Geldbörserl, sondern auch die Umwelt.
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