Gastro News
Wien (Culinarius) – Es wirkt auf den ersten Blick wie ein normales „Beisl am Eck“. Diesen Eindruck verliert man aber, sobald man Schweiger‘s Bierbeisl betritt: Eine uriges Altwiener Ambiente wird von einer sehr herzlichen Begrüßung begleitet. Der noch originale Eisschrank aus Holz hinter dem Tresen ist das ausschlaggebende und atmosphärische Herzstück des Ecklokals und mittlerweile eine gastronomische Seltenheit. Auch die Kühlschränke, welche mehr als 120 Sorten Bier beinhalten, stellen eine Besonderheit dar, die Wienweit nicht oft anzutreffen ist. Auch in der Unternehmensphilosophie spiegelt sich der bereits erwähnte lockere, familiäre Umgang wider, denn wie Herr Schweiger selbst meint: „Ich könnte schon in Pension sein, aber aus der Freude am Beruf mache ich weiter.“ – und diese Freude bemerkt man bereits in den ersten Minuten des Gesprächs mit dem Lokalbesitzer. Wenn man Herr Schweiger fragt, was ihn 1975 dazu bewog, aus seinem damaligen Job in der Gastronomie auszusteigen und sein eigener Chef zu werden, kommt eine einfache Antwort: „Ich bin in der Zeitung über ein Inserat gestolpert und habe mich dann eher spontan entschieden es mit einem eigenen Lokal zu probieren.“.
Eine ruhige Alternative zu dem Getöse der EM-Fan-Zonen
Auch in Bezug auf die am 10. Juni beginnende EM hat sich der nun seit rund 42 Jahren in seinem Lokal tätige Gastwirt etwas einfallen lassen: Er nimmt an der „3 für 2“-Aktion von Murauer teil. Auf die Frage, auf welche weiteren Specials man sich als Gast zur EM freuen darf, antwortet er: „Vielleicht werden wir zu den Nationen, welche gerade am Rasen stehen, die dazu passenden Biere servieren.“. Eine kurze und bündige Antwort kommt wenn man Herrn Schweiger nach der für ihn die perfekte EM Atmosphäre fragt: Es sind die Gäste, die Diskussionen und die Emotionen welche für ihn ausschlaggebend sind und einen schönen Fussballabend ausmachen werden. Gleichzeitig möchte er aber auch betonen: Die Gäste werden zwar die Möglichkeit haben, indoor (es gibt zwar einen kleinen Gastgarten, jedoch werden dort keine Spiele gezeigt) auf einem Samsung Flatscreen mit ihren Mannschaften mitzufiebern, die Spiele werden aber hauptsächlich ohne Ton zu sehen sein. „Weil es wichtig ist, dass die persönliche Ebene und Kommunikation zwischen den Gästen bleibt – denn ich sehe uns nicht nur als Lokal, sondern auch als Kommunikationszentrum im Grätzl“, meint er und versucht so dem Hype um das ganze Public Viewing gegenüber einen ruhigen Gegenpol zu bilden. Auf die Frage, warum sich sein Lokal besonders gut als „Place to be“ bei der EM eignet, entgegnet er, dass seine Gäste, die sein Lokal betreten nichts von dem ganzen lauten und schrillen „Trara“ der Fan-Zonen wissen wollen und sich die Spiele in ruhig-familiärer Atmosphäre ansehen möchten.
Wenn man ihn fragt, ob es ein besonderes Erlebnis per se gibt, an welches er sich gerne zurückerinnert, kommt ein „Nein“ als Antwort – es ist die Gesamtheit aller Erfahrungen und Erlebnisse der Vergangenen 42 Jahre, die in Erinnerung bleiben. Besonders ist allerdings eine Speisekarte im Lokal: Diese ist nämlich in Braille-Schrift verfasst und stammt aus der Zeit, als vermehrt Gäste mit Sehbehinderung einkehrten. Auf die Frage „Wie würden Sie den EM-Sieg Österreichs feiern?“ antwortet Schweiger: „Da würd‘ dann ein paar Runden Schnaps und Bier spendieren!“
Der Blick in die Zukunft
Ob des fitten Eindrucks und der Freude am Beruf möchte Herr Schweiger keine konkreten Zukunftspläne schmieden. Sein Sohn Marc aber hat sich bereits ein Vorbild an ihm genommen und ist besonders fleißig: Dieser betreibt das „Marctstandl“ am Meidlinger Markt und legt seinen Fokus auf Veganismus. Geboten wird frisches, regionales und saisonales Gemüse, Obst, Getreide und Gewürze – aber auch selbstgemachte Pestos und frisch gekochtes befinden sich im Angebot.
Der ideale Begleiter beim Public Viewing ist ein Nimm 3 zahl 2 Murauer Bier Gutschein. Laden Sie ihn hier herunter: www.club.gastronews.wien/schweigers-bierbeisl
Fotocredit: Hubert Tastl
