Neue Optik für tiefe Überzeugung

Wien (Culinarius) – Saftig, würzig, frisch – so präsentieren sich die Dorfweine des Jahrgangs 2015 von Johannes Hirsch, die nun auch im neuen Outfit stecken. Somit ist die jüngste Wein-Serie im neuen Etiketten-Design komplett.

Sogar das Hirschvergnügen, welches bisher leichtfüßig aus der Reihe tanzte, ordnet sich nun in die neue Etiketten-Familie ein. Die Lagenweine 2014 sind ja schon seit dem September vergangenen Jahres im neuen Design verfügbar.

Die neue Optik ist Ausdruck einer tiefen Überzeugung
Klarheit, Herkunft und Authentizität – diese prägenden Eigenschaften der Weine von Johannes Hirsch rücken das neue Design in den Mittelpunkt. Genau wie die Weine selbst sind die neuen Etiketten puristisch und auf das Wesentliche konzentriert. Sie nehmen zwar das Wortspiel mit dem Namen des Winzers – also die Anspielung auf den Hirschen – augenzwinkernd auf, sind insgesamt aber sehr zurückhaltend gestaltet.

Klare Bezeichnung für die neuen Dorfweine
Diese Philosophie kommt bereits bei den Dorfweinen zum Ausdruck, also jenen Gewächsen, wo sich die Herkunft auf die Weinberge um Kammern bezieht. Der Grüne Veltliner kommt ab dem Jahrgang 2015 nicht nur mit neuem Etikett, sondern auch mit neuem Namen auf den Markt, er heißt jetzt „Kammern Grüner Veltliner“ (statt Kammerner Heiligenstein Grüner Veltliner). Für Johannes Hirsch die bessere Bezeichnung, weil „rund um Kammern“, so der Winzer „die spannendsten Lösslagen der Welt liegen, wie Lamm, Grub und Renner“. Der Riesling heißt unverändert „Zöbing Riesling“. In beiden Fällen rückt der Name die Herkunft in den Fokus, denn auf die kommt es Johannes Hirsch vor allem an.

Der Jahrgang 2015
Die Bedeutung der Lagen zeigt sich wieder besonders deutlich bei den Weinen der aktuellen Ernte 2015: Es ist ein großer Jahrgang, aber einer, bei dem die Genauigkeit der Arbeit im Weinberg besonders gefragt war. Präzise Laubarbeit und feinfühlige Bedachtnahme auf die Besonderheiten jeder Lage waren nötig, damit der typischen Hirsch-Stil entstehen konnte. Die 2015er Weine sind trotz des heißen Jahrgangs wieder voller Saftigkeit und Frische, zeigen tiefgehende Würze und vor allem das Markenzeichen aller Hirsch-Weine: intensive Frucht und volles Aromenspiel bei eher niedrigem Alkoholgehalt.

Der Boden macht den Wein
Bei der Neugestaltung der Etiketten geht es keineswegs nur um das Design. Vielmehr hat Johannes Hirsch das Sortiment und sein Erscheinungsbild in einer Weise neu geordnet, die seine Philosophie deutlich zum Ausdruck bringt. Kern dieser Überzeugung ist: Der Boden macht den Wein. Mehr noch als die Rebsorte entscheidet die Lage über den Charakter. Hirsch-Weine sind stets Herkunftsweine, schon seit vielen Jahren kultiviert der feinsinnige Winzer deshalb ausschließlich die Sorten Grüner Veltliner und Riesling denn diese Trauben finden hier im Kamptal ideale Bedingungen vor und schmecken frisch, aromatisch, komplex in Würze und Frucht. Trotzdem entsteht daraus eine große Vielfalt an höchst unterschiedlichen Weinen – eine Vielfalt, die allein durch die verschiedenen Lagen und die unterschiedlichen Ausbauweisen zustande kommt.

Die Weine im Detail:

Hirschvergnügen Grüner Veltliner 2015
Wie der Name schon sagt, der „Hirsch“ ist Trinkvergnügen pur. Ein reinsortiger Grüner Veltliner von Lössböden, der trotz seiner Leichtigkeit durch Tiefgang, saftig-charmante Frucht und typische Würze besticht. Seit dem Jahrgang 2002 hat dieser Wein mit jährlich wechselnden Künstleretiketten auf sich aufmerksam gemacht. Doch künftig reiht er sich in die allgemeine Outfit-Linie ein. Strahlendes Gelbgrün, herrlich frischer Zitrusduft; zartfruchtig am Gaumen, gelbe Apfelnoten mit fröhlichem Säurespiel, knackig mit flottem Trinkfluss.

DIE DORFWEINE:

Kammern Grüner Veltliner 2015, Kamptal DAC

Johannes Hirsch hat beschlossen, die Bezeichnung seines Weines „Kammerner Heiligenstein Grüner Veltliner“ aus der Großlage Kammerner Heiligenstein mit dem Jahrgang 2015 zu ändern. Der neue Name folgt aus dem Burgund bekannten Villages-System: Weine aus Großlagen, die also keine konkrete Lagenbezeichnung tragen, werden nach dem Namen des Herkunftsorts benannt, folglich heißt der Wein nun „Kammern Grüner Veltliner “.

Zöbing Riesling 2015, Kamptal DAC

Die Trauben stammen aus Terrassenweingärten rund um den alten Kamptaler Winzerort Zöbing und ergeben einen Wein mit animierendem Steinobstduft, knackiger Mineralik und saftigem Trinkfluss.

DIE LAGENWEINE:

Kammerner Lamm Grüner Veltliner, Kamptal DAC Rerserve 2014
Eine der besten Lagen im Kamptal, deren Name sich freilich nicht von weidenden Schafen ableitet, sondern vom Untergrund: „Loam“ oder „Laam“ bedeuten in der regionalen Mundart „Lehm“. Der bildet zusammen mit Löss in dieser Lage an der südöstlichen Flanke des Heiligensteins den fruchtbaren, tiefgründigen Boden. Dazu kommt das besondere Mikroklima des nach Süden geneigten Hanges. Zusammen ergeben sie ein Terroir, auf dem ausdrucksstarke, vielschichtige Veltliner voller Kraft und Würze entstehen. Neben vielschichtiger, satter Aromatik bringt dieser Wein meist deutliche mineralische Töne mit. Apfel, Quitte und Holunder mischen sich mit Noten von Haselnuss und geröstetem Brot.

Zöbinger Gaisberg Riesling, Kamptal DAC 2014
Viele Kenner des Kamptals sehen im Gaisberg den „kleinen Bruder“ des berühmten Heiligensteins. Diese Einschätzung wird jedoch dem Potenzial der Lage nicht gerecht. Der mit Braunerde bedeckte, verwitterte Glimmerschiefer ist ein geradezu perfekter Boden für einen mineralischen Riesling. Kurz vor Strass gelegen, ist der Gaisberg der südöstlichste Ausläufer des Manhartsbergs, also noch im Verbund des Kristallin der Böhmischen Masse. Der Wein wächst auf Terrassen und stammt von rund 40 Jahre alten Rebstöcken. Der Zöbinger Gaisberg Riesling fällt immer sehr mineralisch aus und zeigt sich dank seiner expressiven Frucht meist schon im Jugendstadium sehr verführerisch, was aber der Lagerfähigkeit keinen Abbruch tut – ganz im Gegenteil.

Zöbinger Heiligenstein Riesling, Kamptal DAC 2014
Der Heiligenstein zählt mittlerweile für die meisten Weinliebhaber zu den allerbesten Weinbergen Europas. Vulkanisches Gestein wird von Wüstensandstein aus dem Perm überlagert – diese vor 250-270 Millionen Jahren entstandene Formation bildet die Grundlage für feinste Rieslinge. Das Mikroklima des schalenförmigen Weinberges fördert Aromen, wie sie für die edle Rebsorte charakteristisch sind. Und zwischen den Rebflächen findet sich eine Flora und Fauna, die sonst nur in weit südlicheren, mediterranen Gefilden anzutreffen sind. Die Weine vom Zöbinger Heiligenstein benötigen meist etwas längere Flaschenlagerung bis zur ersten Trinkreife, bestechen aber dann mit präziser Struktur, einer an weiße Früchte erinnernden, oft exotischen Frucht und einer ausgeprägten Mineralität. Die Lagerfähigkeit der Weine vom Heiligenstein ist legendär.

Kammerner Grub Grüner Veltliner, Kamptal DAC Reserve 2014
Grub ist eine Kessellage zwischen Heiligenstein und Gaisberg, windgeschützt von drei Seiten, geöffnet nach Südwesten. Der Boden ist aus Löss entstanden und von der Konsistenz lehmig-sandiger Schluff, lokal mit eingelagerten Kies- und Grusschnüren. Unter dem Löss liegt Zöbing-Formation mit Schluff- und Sandsteinen. Kurz gesagt: Es handelt sich um ideales Veltliner-Terroir, wobei die Weine hier eher reichhaltig ausfallen.

Kammerner Renner Grüner Veltliner, Kamptal DAC 2014
Der westliche Hangfuß der Lage Kammerner Gaisberg, durch den Hohlweg getrennt von Lamm, erbringt tatsächlich Weine, auf die ein Prädikat wie „Leichtfüßiger Läufer“ passen würde. Der Boden ist kalkhaltig und besteht aus lehmig-sandigem Schluff, der sich auf Löss gebildet hat, vermischt mit Schwemmmaterial von kristallinen Gesteinen und glimmerigem Schiefer. Der Wein strahlt beeindruckende Saftigkeit aus.

Fotocredit: Wine&Partners