Wien (Culinarius) Handwerklich gemacht, aus besten regionalen Zutaten, mit viel Zeit gebacken und ganz ohne chemische Wundermittel – das sind die Ingredienzien für wirklich gutes Brot. Wie es hergestellt wird und wie es schmeckt, das demonstrieren gut 20 der spannendsten Bäcker aus ganz Österreich am 23. Januar unter dem Titel „Kruste und Krume“.
Ein ganztägiger Bäckermarkt lädt zum Probieren und Kaufen, bei Backvorführungen auf der Bühne schlagen die Bäckermeister Handsemmeln und präsentieren fast in Vergessenheit geratene traditionelle Köstlichkeiten wie Fastenbeugl und Störibrot. Im Rahmen von Backworkshops werden Groß und Klein eingeladen, selbst Hand anzulegen, von den Besten zu lernen und das befriedigende Gefühl zu erfahren, selbstgemachtes, herrlich duftendes Brot und Gebäck zu genießen. Nur für diesen Tag verwandelt sich die „Alte Post“ (Dominikaner Bastei) in eine „Brot-Werk-Stadt“, der Duft von Frischgebackenem wird über der Innenstadt liegen und so manche Kindheitserinnerung wachrütteln.
„Der Duft von frischem Brot“ verbreitet sich in Windeseile
Lange bejammerte man das Bäckersterben, den Untergang eines der ältesten Gewerbe und die Uniformierung der Industriebrote. Doch nicht alles ist verloren. Im Gegenteil! Immer mehr KonsumentInnen suchen ganz gezielt nach Brot aus gesunden und bekömmlichen Roh- und Inhaltsstoffen, nach „langsamem“ Brot, dem beim Backen viel Zeit gegeben wurde, nach Brot mit Persönlichkeit jenseits von Fertigbackmischungen.
Die Kehrtwende ist da! Nicht zuletzt der reißende Absatz des Buches „Der Duft von frischem Brot“, das Barbara van Melle im Herbst lancierte, bestätigt diesen Trend. Van Melle, auch Slow Food Botschafterin, hatte sich auf die Suche nach den besten Bäckern Österreichs gemacht und porträtierte Betriebe, die sich dem Bäckerhandwerk verpflichtet fühlen und bat sie um ihre Rezepte. Der Erfolg des Buches, das innerhalb weniger Wochen zum Bestseller wurde, bestätigt das steigende Interesse an Brot.
Kruste und Krume – Back-Werk-Stadt 2016
Der Erfolg ermutigte sie, den nächsten großen Schritt zu tun und dem Bäckerhandwerk in Österreich erstmals eine große öffentliche Bühne zu bieten und diese „Helden der Backstuben“ einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Am 23. Jänner 2016 findet „Kruste und Krume – Back-Werk-Stadt“ zum ersten Mal statt. Barbara van Melle begleitet im Namen von Slow Food Wien persönlich durch den Tag und stellt jene Bäcker vor, die geeint sind von der großen Leidenschaft für wirklich gutes Brot. Nur wer sich dem Handwerk verpflichtet fühlt, die Traditionen und die Vielfalt wahrt, und das Bäckerhandwerk an die nächste Generation weitergibt, wurde für „Kruste und Krume“ eingeladen.
Zusätzlich zu den Bäckern werden einige der spannendsten kulinarische Partner das Angebot abrunden: Konstantin Filippou bringt seine Leberkäs’, Christian Petz serviert sizilianisches Street-Food, Roman Thum schneidet seinen Wiener Beinschinken auf, Stephan Gruber (kaes.at) bereitet Raclette aus köstlichem Gebsenkäse zu und der Schwarzbergerhof grillt gar einen ganzen Ochsen!
Fotocredit: ©Wolfgang Hummer