Graz (OTS) – „Ich freue mich sehr, dass Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer mit den vom Russland-Embargo betroffenen Bauern solidarisch sind und die Aktion ‚Mitarbeiter-Apfel – Fit für die Arbeit‘ unterstützen sowie weiter vorantreiben. Damit wollen wir eine neue Solidaritätswelle ins Rollen bringen“, unterstreicht der steirische Landwirtschaftskammer-Präsident, Franz Titschenbacher. Erreicht werden zwei Ziele: Die Gesundheit der Mitarbeiter und Kunden wird gefördert, der steirische Apfelabsatz angekurbelt und damit den Bauern geholfen. Titschenbacher rechnet vor: „Würde jede Steirerin und jeder Steirer täglich nur einen Apfel essen, könnte das große Problem der heimischen Obstproduzenten stark abgemildert werden.“
Apfel ist Symbol für weitere betroffene Agrarsparten, wie Gemüse, Fleisch und Käse!
„Wir erzeugen Topqualität, deshalb sind österreichische Lebensmittel im In- und Ausland sehr beliebt“, unterstreicht Titschenbacher. Der russische Importstopp trifft die heimische Landwirtschaft sehr hart: Einerseits direkt durch Stornierungen und andererseits indirekt durch den starken Angebotsdruck auf dem EU-Markt. Besonders trifft es neben Obst und Gemüse auch Milchprodukte, Käse und insbesondere Schweinefleisch.
Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer und Landwirtschaftskammer führen beispielgebend diese Apfelaktion für ihre Mitarbeiter wie auch Kunden ein und rufen die heimischen Unternehmer sowie Betriebsräte auf, ihrem Beispiel zu folgen. Weitere Best Practice-Beispiele: Das Grazer Autohaus Pugl bietet Mitarbeitern und Kunden seit Jahren täglich frische Äpfel an. Raiffeisen hat für ihre 3.500 Mitarbeiter kürzlich mit einer Apfelaktion begonnen und wird bei den Spartagen weitere Schwerpunkte setzen. Auch das Industrieunternehmen SFL in Stallhofen bietet seit einer Woche Mitarbeitern und Kunden steirische Äpfel an.
Für den Präsidenten der steirischen Arbeiterkammer, Josef Pesserl, ist der Mitarbeiter-Apfel eine in zweifacher Hinsicht höchst sinnvolle Aktion: „Einerseits als Akt der Solidarität mit den heimischen Obstbauern und deren Mitarbeitern, andererseits als gesundheitsfördernde Aktion für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“ Pesserl appelliert daher an die steirischen Unternehmen, sich dieser Aktion anzuschließen. Die Arbeiterkammer selbst gehe mit gutem Beispiel voran und beteilige sich mit der Abnahme von Äpfeln für ihre Angestellten und Kunden: „Der Mitarbeiter-Apfel passt zu unseren zahlreichen Maßnahmen, die Gesundheit unserer Mitarbeiter zu fördern.“
Wirtschaftskammer Steiermark-Präsident Josef Herk:
„Selbstverständlich unterstützt auch die WKO Steiermark diese Aktion, wir werden den Mitarbeiter-Apfel umgehend in unserem Haus einführen. Denn Solidarität ist wichtig: Mit unseren Apfelbauern, aber auch mit der gewerblichen Wirtschaft, die unter den Folgen der Ukraine-Krise ebenso massiv leidet wie die Landwirtschaft. Schließlich liefern unsere Betriebe jedes Jahr Waren im Wert von über EUR 500 Mio. nach Russland, damit gehört das Land zu den Top Ten-Exportmärkten der Steiermark, von dem insgesamt rund 7.000 Jobs abhängen. Wir hoffen auf die Dialogbereitschaft und – nicht zuletzt im Sinne der Menschlichkeit – auf ein baldiges Ende dieses Konflikts.“
Ernährungsmediziner Primarius Meinrad Lindschinger empfiehlt täglichen Apfel: „Betriebliche Gesundheitsförderung wird immer wichtiger, da das Unternehmen nur dann leistungsfähig und erfolgreich ist, wenn es auch leistungsfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat“, unterstreicht Ernährungsmediziner Meinrad Lindschinger und empfiehlt den täglichen Apfel. Eine aktuelle Studie zeigt beispielsweise auf, dass Schichtarbeiter ein um 40% erhöhtes Risiko für die koronare Herzkrankheit haben. Lindschinger: „Es ist höchste Zeit, dass wir die Ernährung an die Bedürfnisse des Menschen anpassen und nicht umgekehrt. Äpfel haben beispielsweise eine positive Wirkung auf unser Verdauungssystem, den Cholesterinspiegel, Diabetes oder auf Herz-Kreislauf- sowie auf Krebserkrankungen.“
Äpfel zeichnen sich durch Vitamine, Mineral-, Ballaststoffe und vor allem sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe aus. „70% der wertvollen Nährstoffe sind in oder direkt unter der Schale“, betont Lindschinger. „Der Gesundheitsnutzen liegt im gesamten Apfel, da eine große Mischung aus sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen ineinander wirken. Die wertvollen Ballaststoffe der Äpfel zeigen eine große Wirkung“, zitiert der Ernährungsmediziner eine Studie: „Nach dem sechswöchigen Konsum von zwei großen Äpfeln pro Tag erhöht sich der Ballaststoffgehalt im Darm um 22%.“ Und der Apfel ist sehr kalorienarm. Lindschinger: „Er besteht aus rund 85% Wasser und hat nur rund 60 Kilokalorien.“
„Auch in der Gastronomie, Hotellerie und in den Großküchen sollten verstärkt heimische Produkte sowie Äpfel verwendet werden“, regt Titschenbacher an und unterstreicht die Vorteile: „Würden um 10% mehr heimische Produkte über den Ladentisch gehen, könnten österreichweit 10.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.“
Fotocredit: pixabay