(Weinserver) „Wir haben sich uns ein spannendes Mätsch ansehen dürfen“, analysiert Pepperl Flohaska das Finale des Floh Wein-Cup 2009, „vier hervorragende Mannschaften haben mit viel Herz und Einsatz um dem Pokal gekämpft, doch am Ende ist er einen verdienten Sieger zugesprochen worden.“
Der hieß Fels am Wagram, wurde von Teamkapitän Franz Leth angeführt und durchlebte im Stadion von Langenlebarn, der Gastwirtschaft Floh, so etwas wie ein Heimspiel. Dabei hatten die Wagramer gleich zu Beginn eine Rüge von Stadionsprecher Reinhard Nowak („Die Lottosieger“) erhalten, weil Leth und Co. im Achtelfinale die heimlichen Favoriten Deutschkreutz aus dem Bewerb gekickt hatten. „Das nehme ich euch sehr übel, weil meine Mutter aus Deutschkreutz ist.“ 16 hervorragende Weine ließen Nowak das erlittene Unrecht aber rasch vergessen.
Steirergoal zum Anpfiff
Zu Lachsforelle-Kohlrabi-Lasagne mit Safran-Risotto zeigten die Leutschacher, dass sie nicht zu Unrecht als erste Steirer seit den Ratschern den Einzug in ein Floh Wein-Cup-Finale geschafft haben: Christian Krampl, dessen Siegerwein in der Vorrunde noch nicht einmal abgefüllt war, netzte mit einem im Stahltank ausgebauten 2008 Gelben Muskateller ein und setzte sein Team damit gleich zu Beginn in Führung. In Runde zwei schmolz der Punktevorsprung freilich schon wieder dahin: Zur Tullnerfelder Wiesenente mit g’schmackigen Kartoffelknödeln machte die Konkurrenz mächtig Druck – und Fels den ersten entscheidenden Treffer. Franz Leth schickte dafür einen jungen Rohdiamanten ins Feld, dem er „großartiges Potenzial für die Zukunft“ zutraut: Sein 2008 Roter Veltliner Scheiben überdribbelte den von Marina Müllner präsentierten Hill 1 zwar nur um hauchdünne zwei Punkte, stattete die Heimmannschaft aber mit neuem Selbstvertrauen aus.
Rotweißes Duell zum Rind
Wesentlich deutlicher war der Ausgang in Gang drei: Zu Schmor-Rind mit Topfen-Sesam-Knödeln knallte der Kremser Teamkapitän Fritz Miesbauer einen erst am 28. November geernteten 2006 Grünen Veltliner Reserve ins Kreuzeck – mit 277 Punkten der bestbenotete Wein des Abends, aber auch der umstrittenste: Denn ein Strafpfiff von Schiri Flohlina musste Miesbauers allzu detailreiche Weinbeschreibung stoppen und löste damit Ausschreitungen der Kremser Schlachtenbummler aus. Entsprechend spannend versprach der letzte Gang zu werden: Nun trennten Fels und Krems nur noch 18 Punkte.
Kurz vorm Schlusspfiff geben Felser alles
Im Kampf um den Cupsieg mobilisierten die Felser nun die letzten Reserven – und zwar im Wortsinn: Zu (ohne Zucker zubereiteter) Schoko-Olive mit Blauschimmelkäse brillierte Gerhard Kolkmann mit einer nicht im Verkauf erhältlichen 1997 Zweigelt TBA-Rarität. Die Runde verlor er zwar knapp gegen Nittnaus’ noch besser bewerteten 2004 TBA aus Jois, fixierte aber damit den Endstand von 968 Punkten – nur zwei mehr als Jois, nur 23 mehr als Krems und Leutschach. Für Stadionsprecher Nowak war der Erfolg von Fels keine besondere Überraschung: „Ihr wisst ja, ich war von Anfang an auf eurer Seite.“