(Weinserver) Ein Derby hat eigene Gesetze: Den aktuellsten Beweis dafür lieferte Blau-Weiß Oggau, das die favorisierte Truppe von Real Horitschon in der dritten Runde des Floh Wein-Cup 2010 mit 3:2 bezwingen konnte.
„Liebe Fans, wir sehen uns am 26. März im großen Finale wieder“, feixte Oggau-Kapitän Edi Tscheppe vor dem Anpfiff zum dritten Floh Wein-Cup-Achtelfinale frech – und sollte mit seiner Prognose recht behalten. Denn Außenseiter Blau-Weiß Oggau fegte im burgenländischen Derby überraschend den Favoriten Real Horitschon mit 3:2 vom Platz. Damit zogen die Burgenländer als drittes Team ins Finale des Floh Wein-Cup ein – nach Wacker Großriedenthal und Bisamberg United.
Oggauer von Beginn an offensiv
Das 1:0 für Blau-Weiß Oggau fiel bereits nach wenigen Spielminuten: Hannes Haidens Sauvignon Blanc 2009 erwischte den Blaufränkisch „Kastanie“ 2008 von Real-Kapitän Alfred Moritz am falschen Fuß und netzte staubtrocken zur Führung ein. Als kongenialer Mitspieler erwies sich in diesem Fall das Gerhold-Kaninchen, eine kleine Kaninchentarte mit Lauch und Karpern sowie Kaninchenrücken mit geschmortem Fenchel. Kurz darauf setzte Kapitän Edi Tscheppe nach: Nach Doppelpass mit in Rote-Rüben-Fischfond gedämpftem Wels mit Topfennockerl und Rote-Rüben-Ragout sorgte sein Timotheus 2007 – eine Cuvée aus Grüner Veltliner und Weißburgunder – für einen beruhigenden Zwei-Tore-Vorsprung. Doch eine herrliche Kombination von MichaelLehrners Blaufränkisch „Rondo“ 2007 und dem Auschwein-Rotolo führte zum verdienten Anschlusstreffer.
Horitschon findet zurück ins Spiel …
Nun witterten die Horitschoner ihre Chance. Zur gefüllten rosa Rindsroulade gelangdem dribbelstarken Franz Weninger tatsächlich der Ausgleich. Mit einem kraftvollen Alleingang à la Cristiano Ronaldo stellte sein Blaufränkisch Dürrau 2006 auf 2:2. Die endgültige Entscheidung fiel also – wie so oft im Stadion an der Tullner Straße – zu dreierlei Käse. Während Reals Anton Iby jun. mit seinem Privat Reserve 2000, einer Mischung aus 85% Blaufränkisch und 15% Merlot, den Weg zum Tor suchte, konterte Christian Rainprecht mit einem TBA 2005, einer Cuvée aus vier Weißweinsorten – und das zur Freude der Oggauer Fans erfolgreich. Mit 52 zu 46 Stimmen in der fünften und letzten Runde durfte sich Blau-Weiß Oggau schlussendlich als Derbysieger feiern lassen.
… und scheitert an seiner einseitigen Taktik
Während Horitschon-Kapitän Alfred Moritz mit seiner Mannschaftaufstellung haderte („Wir haben in allen fünf Runden einen Blaufränkisch ins Rennen geschickt, in der Hoffnung, dass ihn die Fans verstehen“) gab sich Oggaus Edi Tscheppe im Siegerinterview bescheiden: „Wir alle im Team wissen die Stärken von Horitschon zu schätzen und haben in Demut zur Kenntnis genommen, dass wir zum Schluss nur um eine Nasenspitze vorne waren. An einem supertollen Abend hat letztlich die Tagesverfassung entschieden.“ Das nächste – und letzte – Achtelfinale findet in vier Wochen statt: Spielfeld (Stmk) und Straß im Straßertal (NÖ) spielen am 26. Februar um den letzten Finalplatz.