(Weinserver) Die heurige Weinernte dürfte die kleinste seit zehn Jahren werden. Experten rechnen mit einem Volumen von etwa zwei Millionen Hektolitern – in durchschnittlichen Jahren sind es etwa 2,7 Millionen Hektoliter.
Wetter schuld an schlechter Ernte
Experten erwarten beim Wein eine Preissteigerung. Die heimischen Winzer hatten heuer mit den unterschiedlichsten Wetterkapriolen zu kämpfen. In Niederösterreich wird sich das auf die Ernte besonders auswirken.
Die geringe Erntemenge wird auch die Preise in die Höhe treiben, heißt es beim Österreichischen Weinbauverband.
Minus 20 Prozent beim Grünen Veltliner
In manchen Gebieten gab es bis jetzt so viel Niederschlag wie normalerweise in einem ganzen Jahr – und das hat sich gerade während der Blütezeit negativ ausgewirkt. Durch die Kälte und Nässe Anfang Juni wurden die Blüten schlecht oder gar nicht befruchtet. Das bedeutet, dass die Beeren sehr klein sind.
Stark litt vor allem der Grüne Veltliner, der in Niederösterreich den größten Anteil ausmacht. Für heuer rechnet der Präsident des österreichischen Weinbauverbandes Josef Pleil mit 1,3 Millionen Hektoliter für Niederösterreich, normalerweise sind es etwa 1,6 Millionen, das ist ein Minus von knapp 20 Prozent.
„Marktsegmente werden verloren gehen“
Winzer sind zuversichtlich, dass die Qualität auch heuer erreicht wird. Nach Angaben von Pleil habe man mit dieser geringen Erntemenge keine Freude: „Weil wir durch diese kleine Erntemenge sicherlich gewisse Marktsegmente am österreichischen Markt verlieren werden. Ich denke etwa an die einfachen Weine in den Supermärkten. Es wird hier sicher mancher Weinhändler auf ein ausländisches Produkt ausweichen.“
Was die Qualität betrifft, ist man aber zuversichtlich. Vorausgesetzt, der Herbst bringe noch genügend Sonnenstunden, werde der Jahrgang 2010 ein guter, sagte Pleil.