(Weinserver) Wiens Winzer dürfen anstoßen: Der Wiener Gemischte Satz wird aufgewertet und erhält ab dem heurigen Jahrgang das Qualitätssiegel DAC (Districtus Austriae Controllatus). Dabei war der Gemischte Satz anfangs eine Art Versicherung.
Damit werde den Bestrebungen Rechnung getragen, „die Herkunft und hohe Qualität dieser Weine durch entsprechende Bestimmungen abzusichern“, so die Wiener Landwirtschaftskammer am Montag in einer Aussendung. Besonders die WienWein-Winzer hatten sich in den vergangenen Monaten für die Erlangung des DAC-Status stark gemacht.
Reihe von Kriterien zu erfüllen
Um die Bezeichnung tragen zu dürfen, muss eine Reihe von Kriterien erfüllt werden. So schreibt die neue Verordnung zum Wiener Gemischten Satz – der sich auch im Ausland immer größerer Beliebtheit erfreut – beispielsweise vor, dass zumindest drei weiße Rebsorten gemeinsam in einem Wiener Weingarten angepflanzt sein müssen. Dabei darf der größte Sortenanteil nicht mehr als 50 Prozent betragen. Entspricht ein Gemischter Satz nicht den Regelungen, muss er künftig als Landwein gekennzeichnet werden.
Gemischter Satz mit Geschichte
Bereits im 19. Jahrhundert setzte man in Wien auf Edelrebsorten wie Riesling, Rotgipfler, Weißburgunder und Traminer. Diese wurden zusammen mit anderen weißen Sorten im Weingarten gemischt gepflanzt und die geernteten Trauben im Keller gemeinsam verarbeitet. Dadurch entstanden Weine, die den Winzern auch einen sicheren Ertrag garantierten: Durch die unterschiedlichen Blütezeitpunkte der Sorten führten auch widrige Witterungsumstände während der Blütezeit nie zu einem Totalausfall der Ernte.