Österreicherinnen und Österreicher – sogenannte AUTfluencerInnen – übernehmen die Social-Media-Accounts der InfluencerInnen und zeigen österreichisches Lebensgefühl. #iamAUT soll nicht nur InfluencerInnen dazu motivieren, das Handy im Urlaub wegzulegen.
Immer mehr Menschen fühlen sich von der Notwendigkeit, ständig auf sozialen Netzwerken präsent zu sein, überfordert. Der Druck „always on“ zu sein, betrifft jedoch nicht nur Influencer:innen, sondern ist zu einem gesellschaftlich relevanten Thema geworden. Darum macht die Österreich Werbung nun mit der Initiative #iamAUT darauf aufmerksam, dass Urlaub auch eine echte Auszeit und damit auch Social-Media-Pause bleiben soll.
Im Rahmen der Initiative #iamAUT verbringen bekannte Influencer:innen aus Europa einen Österreich-Urlaub. Dabei werden sie nicht – wie im Tourismusmarketing üblich – für ihre Content-Produktion engagiert. Sie übergeben ihre reichweitenstarken Accounts an „normale“ Österreicher:innen, die das österreichische Lebensgefühl auf Social Media erlebbar machen.
Österreich ist der perfekte Ort zum Abschalten. Wortwörtlich!
Sandra Stichauner
Das große Interview mit 3 Protagonistinnen
Wie kam die Idee zur Initiative #iamAUT?
Sandra Stichauner: Die Idee zur Initiative #iamAUT entstand aus dem zunehmenden Druck, den viele Menschen spüren, immer auf Social Media präsent sein zu müssen. Dieses Phänomen betrifft uns alle, aber ganz besonders Influencer:innen. Durch ihre ständige Präsenz auf Social Media haben sie kaum Pausen, selbst im Urlaub nicht. Medial hört man immer wieder von dem Ausstieg diverser Influencer:innen und Creator:innen aufgrund von Überlastung. Wir setzen genau bei dieser gesellschaftlichen Thematik an und setzen uns dafür ein, dass Urlaub echter Urlaub bleiben soll. Indem Creator:innen ihre Social-Media-Accounts an normale Österreicher:innen, sogenannte AUTfluencer, übergeben, entsteht eine Win-Win-Situation: Die Influencer:innen genießen eine echte Auszeit in Österreich und verlieren keine Reichweite durch ihre digitale Pause, weil ihre Kanäle mit authentischem Content aus der Urlaubsregion bespielt werden. So erhalten die Follower:innen authentische Einblicke in das österreichische Lebensgefühl, und die Influencer:innen können ihren Urlaub ohne digitalen Stress genießen.
Inwiefern profitiert Österreich durch eine derartige Kampagne?
Sandra Stichauner: Wir zeigen mit der Kampagne, dass Österreich der perfekte Ort zum Abschalten ist. Während Creator:innen aus ihrem stressigen Alltag ausbrechen und eine Social-Media-Pause einlegen, übernehmen starke österreichische Persönlichkeiten ihre Accounts und zeigen, wie man das Lebensgefühl Österreichs annimmt und mitnimmt.
Warum ist Österreich das ideale Land für derartige Initiativen?
Sandra Stichauner: Österreich bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, um wirklich abzuschalten und das echte Lebensgefühl zu verspüren. Das sind Berge, Wasser, Kraftplätze, Kulturschätze. Das ist die Erfrischung im glasklaren See, das Wandern und die Jause auf der Alm. Das ist die Freiheit am Open-Air-Festival und die Gemütlichkeit beim Heurigen. Allesamt Orte und Momente, die es leicht machen, den Kopf frei zu kriegen und die Lebendigkeit zu spüren. Zusätzlich sind es die Menschen in Österreich, die den entscheidenden Unterschied machen. Mit ihnen wird Östereich zu einem unvergleichbaren Ort. Sie lösen mit ihrer Gelassenheit, ihrem Schmäh, Herzlichkeit aber vor allem auch Gastfreundlichkeit / Gastgeber Mentalität und ihrem Blick auf die Welt dieses ganz besondere Lebensgefühl aus, das man nur in Österreich erleben kann. Wir in Österreich nehmen vieles mit einem Augenzwinkern, das „passt scho“ „wird scho werden“, oder „schau ma mal“ zeigt, dass wir Dinge nicht so eng sehen und mit einer gewissen Leichtigkeit durchs Leben gehen. Wer in Österreich zu Gast ist, wird Teil dieses ganz speziellen Lebensgefühls. Man nimmt es an und mit.
Was erhoffen Sie sich davon?
Sandra Stichauner: Wir möchten uns für echte Auszeiten von Social Media starkmachen und Österreich als das Land positionieren, in dem Urlaub wirklich Urlaub bleibt. Ein Land, in dem nicht nur Influencer:innen eine echte Auszeit genießen können, ohne den Druck, ständig online sein zu müssen. Das einzigartige Lebensgefühl in Österreich, das nirgendwo anders zu finden ist, steht dabei im Mittelpunkt. Die Initiative soll dazu beitragen, Österreich als Top-Reiseziel für entspannende und authentische Urlaubserlebnisse zu etablieren und gleichzeitig das Bewusstsein für mentale Gesundheit zu fördern.
Wie werden die “Normalos” ausgewählt? Sind sie in der Branche bzw. kennen sie sich mit Social Media aus?
Sandra Stichauner: Die sogenannten AUTfluencer wurden mittels Street-Castings und Agentur-Castings sorgfältig ausgewählt, um sicherzustellen, dass sie authentisch das österreichische Lebensgefühl vermitteln können. Sie sind echte Österreicher:innen aus den Regionen mit einer tiefen Verbindung zu ihrer Heimat. Sie sind allerdings nicht aus der Tourismusbranche, sondern lokale Insider, die ihre Region gut kennen und wertvolle Tipps und Einblicke bieten können. Einige von ihnen hatten bereits Social Media-Erfahrung, andere noch nicht. Genau das macht den Charme unserer AUTfluencer aus.
Wie viele Personen nehmen an der Initiative bereits teil?
Denise Bäuerl (Senior Social Media Managerin und Projektleiterin von #iamAUT): Die Initiative startete mit der deutschen Influencerin @xLaeta, die ihren 3-Millionen-Account an die AUTfluencerin Lieselotte übergab. @Giulia Lamarca, Influencerin aus Italien, übergab ihren Account mit über 600.000 Follower:innen an Christian, unseren AUTfluencer aus Schladming. In den kommenden Wochen folgen weitere Kanalübergaben für die Niederlande und Tschechien. Für den AUTfluencer-Service, die Initiative, in dem sich weitere Influencer:innen für eine echte Auszeit in Österreich bewerben können, haben sich bereits zahlreiche reichweitenstarke Influencer:innen mit bis zu über 300.000 Follower:innen aus verschiedensten Ländern Europas angemeldet. Die genaue Anzahl der teilnehmenden Personen wird kontinuierlich aktualisiert, da die Initiative bis Ende Juli offen für weitere Bewerbungen ist.
Wie kann man sich den Ablauf dieser Initiative vorstellen?
Denise Bäuerl: Influencer:innen reisen nach Österreich, um dort eine echte Auszeit ohne Social Media zu genießen. Während dieser Zeit übernehmen ausgewählte AUTfluencer ihre Social-Media-Accounts und posten Inhalte, die das österreichische Lebensgefühl authentisch widerspiegeln. Bei der Auswahl der AUTfluencer waren die Creator:innen jederzeit involviert und beteiligt. Die Influencer:innen behalten jedoch die Kontrolle über die freigegebenen Inhalte, die meist zeitversetzt veröffentlicht werden, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.
Was ist die Intention dahinter?
Denise Bäuerl: Unsere Intention ist es, das Bewusstsein für mentale Gesundheit und die Notwendigkeit von echten Pausen abseits von Social Media zu stärken. Wir möchten Österreich als das Land präsentieren, in dem Urlaub auch wirklich echte Erholung bedeutet. Ein Ort, an dem Influencer:innen ohne den ständigen Druck der Online-Präsenz eine echte Auszeit erleben können. Das unvergleichliche Lebensgefühl in Österreich, das man nur hier annehmen und mitnehmen kann, steht im Vordergrund. Mit dieser Initiative möchten wir Österreich als führendes Reiseziel für entspannende und authentische Urlaubsangebote bekannt machen und zugleich das Thema mentale Gesundheit ins Rampenlicht rücken.
Interview mit Influencerin Giulia Lamarca
Why are you taking part in this initiative?
I believe that the initiative is beautiful and unique. Unusual, but very nice for a tourism board. I had been wanting to feature local people on my profile when traveling for a long time, and this was a great opportunity. Furthermore, I think it is important to promote the need for a social detox for everyone.
Do you find it difficult to put your mobile phone down on your own or do you need an external trigger – as with the initiative?
I have set some rules for myself to protect against excessive phone use, but putting it away entirely is difficult for those of us who do our kind of job. External help is motivating and allows you to do it and not postpone by finding excuses.
How many hours a day are you using your mobile phone?
My average is 4-6 hours, considering everything including social media, emails, calls, messaging, etc.
How difficult is it to put your mobile phone down but at the same time put your head on „company holiday“?
Yes. I believe it’s not just my difficulty, but a difficulty for everyone. When you manage to put your phone away, you realize that everyone around you still has their phone in hand. So yes, it’s hard to leave the phone at home and spend a day with friends without ever looking at it.
What do you find so appealing about the #iamAUT initiative?
The best thing was the opportunity to experiment with something new in my field and the time spent with my family… I realized that not having the pressure to create content is extremely enjoyable.