An den Hängen des Leithagebirges erntet und verarbeitet Andrea Strohmeyer acht besonders bedrohte alte Kirschsorten. Aus diesen Raritäten entstehen sortenreine, köstliche Kirschprodukte.
Seit dem 18. Jahrhundert wird im Burgenland die Leithaberger Edelkirsche kultiviert. Andrea Strohmeyer hat die Leidenschaft als auch das Engagement für diese köstliche Frucht von ihrer Mutter Rosi übernommen. Unter der Marke Kirschen-Genussquelle entstehen reinsortige Fruchtaufstriche, Kirschfrizzante, Kirschensaft sowie Kirschensenf- und schokolade.
Die grundlose Kirschbäuerin
Andrea Strohmeyer verfolgt mit ihrer Kirschen-Genussquelle ein ganz besonderes Konzept. Als grundlose Bäuerin besitzt sie keine eigenen Kirschbäume, sondern bekommt die Früchte für ihre Produkte von den unbenutzten Bäumen der Region. Gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen erntet sie die Kirschen händisch von den Hochstammbäumen, die entweder am Acker, in den Weingärten oder in Hausgärten stehen. Natürlich mit Zustimmung der Baumbesitzer, die entweder für die Kirschen bezahlt werden oder Kirschprodukte als Dankeschön erhalten. Gleichzeitig pflegen sie den Grund um den Baum, um einen besseren Zugang während der Ernte zu haben. Mittlerweile hat Andrea Strohmeyer auch eigenen Kirschgärten gepachtet und dort junge Bäume gepflanzt. Bis diese allerdings Früchte tragen, wird es noch ein paar Jahre dauern.
Voller Geschmack in acht verschiedenen Sorten
Von den rund 50.000 Kirschbäumen, die seit dem 18. Jahrhundert an den Hängen des Leithagebirges kultiviert wurden, sind heute nur mehr geschätzt 5000 bis 8000 übrig. Daher ist Andrea Strohmeyer der Erhalt dieser alten Kirschbaumbestände so wichtig. Acht besonders bedrohte Sorten werden durch Initiativen wie Slow Food am Leben erhalten.
Alle acht Kirschsorten – darunter die Donnerskirchner Blaukirsche, die Breitenbrunner Bolage oder die Purbacher Hängerte – unterscheiden sich in Größe, Farbe und Geschmack. Der vollmundige Geschmack dieser Sorten kommt in den reinsortigen Fruchtaufstrichen wunderbar zur Geltung. Diese Fruchtaufstriche sind vegan, zuckerreduziert und stehen für die Bewahrung der Sortenvielfalt.
Kirschen und Wein
Die Renaissance der Leithaberger Edelkirsche rückt die frühere Bedeutung der Kirschen in Verbindung mit dem Weinbau der Region wieder in Vordergrund. Die meisten Gäste kommen wegen des Weins und dem Neusiedler See ins Burgenland. Dennoch sind die Kirsche und der Wein in dieser Region untrennbar miteinander verbinden, da der Großteil der Kirschbäume in den Weingärten steht. Daher sieht Andrea Strohmeyer ihre Arbeit auch als eine Art Bewusstseinsbildung.
Schön wäre es, wenn in Zukunft jeder Gast, der in den Naturpark Neusiedlersee-Leithagebirge kommt, auch weiß, dass er sich in einer Kirschenregion befindet und sich dies auch in den Speisekarten der Gastronomie widerspiegelt. So wie in der Wachau jeder diese Region mit Wein und Marillen verbindet.
Andrea Strohmeyer, Gründerin der Kirschen-Genussquelle
Kirschen schmecken und erleben
Gemeinsam mit ihrer Mutter Rosi und dem Verein Leithaberger Edelkirsche kümmert sich Andrea nicht nur um den Erhalt und die Veredelung der Leithaberger Edelkirsche, sondern macht die Kirsche auch erlebbar. Am Kirschen und Genussmarkt am Kellerplatz in Purbach kommen jährlich zahlreiche Produzentinnen zusammen und sorgen für eine Vielfalt im Einkaufskorb. Darüber hinaus bietet Andrea Strohmeyer Kirscherlebnisführungen an. Dabei vereint sie Unterhaltung, Geselligkeit und Naturerlebnis. Während eines Spaziergangs erfahren die Besucher spannende Geschichten über die Leithaberger Edelkirschen und lernen die Anbauart sowie Produktionsweise der Kirschprodukte kennen.
Zum Abschluss „erschmecken“ sie die Sortenvielfalt, essen Kirschenstrudel und trinken Kirschensaft gespritzt.
Die nächsten Termine:
Sonntag, 25. Juni: Wanderung durch die Joiser Kirchengeschichten
Freitag, 30. Juni: Kirschenzauber für Kinder zur Kirschenernte
Samstag, 1. Juli: Kirscherlebnisführung zur Kirschenernte
Kirschen-Genussquelle
Strohmayer
Prangerstraße 49
7091 Breitenbrunn
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