Das „Auf und Ab“ des Wiener Café Ritter Ottakring nimmt ein trauriges Ende, denn mit der gescheiterten Sanierung wird nun die Schließung des Betriebs veranlasst! Ob ein neuer Betreiber gefunden wird, bleibt vorerst abzuwarten.
UPDATE:
01. Juni 2023 – Bekanntlich wurde am 23.1.2023 über das Vermögen der Coinberg – Cafe Ritter – GmbH beim Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren eröffnet. Die Schuldnerin betreibt das „Café Ritter Ottakring“ in 1160 Wien. Das schuldnerische Unternehmen hat ursprünglich eine Sanierung angestrebt, daher wurde das Café bislang im Rahmen des Konkursverfahrens fortgeführt. Mangels Finanzierbarkeit wurde jedoch zwischenzeitig der eingebrachte Sanierungsplanvorschlag vom schuldnerischen Unternehmen zurückgezogen und die entsprechende Sanierungsplantagsatzung vom Handelsgericht Wien abberaumt. Mit Beschluss vom 31.5.2023 bewilligte das Handelsgericht Wien nunmehr die Schließung des Unternehmens. „Die Sanierungsbestrebungen des schuldnerischen Unternehmens müssen daher als gescheitert bezeichnet werden. Das Unternehmen wird nunmehr konkursmäßig abzuwickeln sein“, so der KSV1870. Es bleibt abzuwarten, ob in Zukunft für das Traditionscafé ein neuer Betreiber gefunden werden kann berichtet der KSV1870.
24. Jänner 2023 – Das Wiener Traditions-Café Ritter wurde im Jahr 2016 von der Lokalbesitzerin Martina Postl komplett saniert. Mit dem Ziel das Kaffeehaus auf der Ottakringer Straße voll Zuversicht erfolgreich in die Zukunft zu führen, war es die Corona-Pandemie, die den Plan gehörig ins Wanken brachte. Aufzugeben war aber schon damals keine Option die in Betracht stand. Und das, obwohl vom Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet wurde. Die Insolvenzmeldung verbreitete sich wie ein Lauffeuer und sorgte für reichlich Gesprächsstoff in der Branche und darüber hinaus. Im April 2021 verkündete Postl öffentlich die Fortführung des Betriebs, nachdem der Sanierungsplan zum Erhalt des Café Ritter Ottakring angenommen wurde und eine Schließung damit verhindert.
Eigenkapital dank Beteiligungsmodell
Ausgestanden war die Krise allerdings nicht und nach beschwerlichen Monaten und einer Zeit der Ungewissheit, war es die Beteiligung der Initiative „Stolz auf Wien“, die für Entlastung sorgte. Die Stolz auf Wien Beteiligungs-GmbH, gegründet im Jahr 2020, hat es sich zum Ziel gemacht Wiener Unternehmen in den pandemiebedingt wirtschaftlich schwachen Zeiten mittels befristetem Beteiligungsmodell rasch zu Eigenkapital zu verhelfen. Damit wurden Arbeitsplätze gesichert und der Wirtschaftsstandort Wien gestärkt. „Wir wollen mit dieser Initiative den Wiener Unternehmen, die durch die Corona-Krise besondere Herausforderungen zu stemmen haben, helfen, diese schwierige Situation zu meistern. Ziel ist es, diese Firmen zu stabilisieren und damit Jobs abzusichern“, so Bürgermeister Michael Ludwig damals (Gastro.News berichtete).
Ungewisse Zukunft für Café Ritter
Heute scheint die finanzielle Situation des Kultbetriebs erneut angespannt, denn wie vom KSV1870 bekanntgemacht wurde, hat das Handelsgericht Wien abermals ein Konkursverfahren über die Betreibergesellschaft eröffnet. Dabei ist weder die Höhe der Verbindlichkeiten, noch die Anzahl der betroffenen Gläubiger bekannt. Ebenfalls ungewiss ist, ob es zur Liquidation oder zu einem erneuten Sanierungsversuch kommt. Nun ist es die Aufgabe des bestellten Insolvenzverwalters zu prüfen, ob das Schuldnerunternehmen fortgeführt werden kann. Auf telefonische Anfrage von Gastro.News, war die Betreiberin Martina Postl vorerst nicht erreichbar.
Café Ritter Ottakring
Adresse: Ottakringer Str. 117, 1160 Wien
Telefon: 01 4861253
Website: Café Ritter Ottakring