Die Betreiberin des Restaurants Lucullus Carmen Pachschwöll hat eine Entscheidung getroffen und verrechnet den Gästen ab sofort eine Heizstrahler-Gebühr im Außenbereich. Was sagen die Wienerinnen und Wiener dazu?
„Wir haben lange überlegt wie wir die ´nicht nur´ diesjährige Problematik mit den Heizstrahlern lösen. Natürlich nicht nur unserer Geldbörse zu liebe sondern auch für unsere geliebte Umwelt haben wir beschlossen nun eine kleine Tischpauschale für Verwendung der Heizstrahler zu verlangen. Unser Problem war immer, dass auch in den kälteren Monaten, unser Gastgarten mit Heizstrahlern voll war und im Innenbereich saßen nur vereinzelt Gäste. Mit dieser kleinen Pauschale wollen wir unsere Gäste zum Denken anregen, dass ein Beheizen der Umwelt nicht immer das Notwendigste ist“, gibt die Gastronomin Carmen Pachschwöll in den Sozialen-Medien bekannt. 5 Euro Extra-Kosten für einen kleinen Tisch beim Heizstrahler, 10 Euro für einen großen – so einfach die Rechnung. Beträge mit denen laut Betreiberin kein Gewinn erwirtschaftet wird, sondern lediglich die anfallenden Mehrkosten gedeckt werden. Und wem die Heizstrahler-Gebühr missfällt, darf sich jederzeit gerne ins Lokal setzen.
Gäste entscheiden im Lucullus selbst
„Nichts desto trotz lassen wir unsere lieben Gäste selbst entscheiden, ob sie lieber den Luxus der Heizstrahler, die im Winter schon wirklich nett sind genießen wollen, oder nicht“, so die Betreiberin weiter. Denn im Unterschied zu den Gästen haben die Gastronominnen und Gastronomen nicht die Wahl selbst zu entscheiden, können sich die gestiegenen Preise nicht aussuchen und müssen mit der Situation weitgehend alleine zurechtkommen. Es sind aber nicht nur die Energiepreise die den Wirtinnen und Wirten aktuell schwer zu schaffen machen. Die Teuerungsrate von Lebensmitteln und alkoholfreien Getränken sprengt zurzeit jeglichen Rahmen. Ein paar Beispiele zur Preiseentwicklung im September die heute (20.10.2022) veröffentlicht wurden: Weizenmehl +42%, Butter +40%, Zucker +37%, Faschiertes +32%, Bohnenkaffe +27%, Brathuhn +20% oder Dosenbier +8%. Nicht verwunderlich also, dass die Gastronominnen und Gastronomen nach Lösungen suchen, um ihre Zukunft und berufliche Existenz zu sichern. Auch wenn das manchen Gästen wohl zuwider ist.
Schluss mit Schnitzerl und Gansl als Lösung
Andere Lösungen um mit den horrenden Kosten umzugehen sind nicht weniger unpopulär als die Einführung einer Heizstrahler-Gebühr. Denn wie Gastro.News berichtete gibt es beispielsweise in der Herbstsaison 2022 im Traditionslokal Kolariks Luftburg keine Bio-Gansln für die Gäste. Und im Familienbetrieb Riegler wird seit Kurzem auf Frittiertes im Menü verzichtet. Denn um ein Restaurant wirtschaftlich zu führen, müssen heutzutage Abstriche gemacht werden, die weder den Gästen noch den Gastgebern gefallen. Und was noch alles auf uns zukommt, bleibt vorerst einmal abzuwarten. Carmen Pachschwöll schreibt daher abschließen: „Wir hoffen auf Verständnis“. Gastro.News hält Sie wie gewohnt über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.
Lucullus Restaurant & Catering
Adresse: Neulinggasse 29, 1030 Wien
Telefon: 01 7180215
Website: Lucullus Restaurant