Vielfältig, spritzig, kreativ: Die Restaurantlandschaft in Österreich

Dominik Köhler

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Österreich ist nicht nur ein Land, in dem Musik und Kultur seit jeher sprichwörtlich den Ton angeben, sondern die Alpenrepublik ist auch ein Land der Kulinarik. Fein speisen, Neues ausprobieren oder Klassiker genießen – das alles lässt sich hier vorzüglich. Und dafür können Feinschmecker aus dem Vollen schöpfen, denn im Jahr 2020 gab es in Österreich mehr als 29.000 Restaurants, die einen Umsatz von mehr als 8 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die heimische Gastronomie sorgt aber nicht nur dafür, dass Liebhaber guten Essens hier voll auf ihre Kosten kommen, sondern bietet Nachwuchstalenten eine Fülle an Arbeitsmöglichkeiten sowie findigen Köchen Potenzial, um sich kreativ auszutoben. Die Besten unter ihnen werden jährlich vom Gastronomiefachmagazin « Rolling Pin »  ausgezeichnet – sie kommen in die Liste der « 100 Best Chefs ». Sie alle blicken auf eine einschlägige Gastronomieausbildung zurück, haben Stationen im In- und Ausland absolviert, frischen ihr Handwerk immer wieder mit neuen Ideen auf und haben vor allem eines: loderndes Gastro-Feuer im Herzen. Wir möchten an dieser Stelle die Top-20 sowie ihre Restaurants auflisten:

  • Heinz Reitbauer (Steirereck, Wien)
  • Andreas Döllerer (Döllerer, Golling)
  • Alain Weissgerber (Relais & Chateaux Taubenkobel, Schützen)
  • Martin Klein (Restaurant Ikarus, Salzburg)
  • Paul Ivic (Tian, Wien)
  • Thomas Dorfer (Landhaus Bacher, Mautern)
  • Richard Rauch (Geschwister Rauch, Trautmannsdorf)
  • Hubert Wallner (Gourmet-Restaurant Hubert Wallner, Dellach)
  • Silvio Nickol (Silvio Nickol Gourmetrestaurant, Wien)
  • Harald Irka (Am Pfarrhof, Sankt Andrä im Sausal)
  • Philip Rachinger (Mühltalhof, Neufelden)
  • Max Stiegl (Gut Purbach, Purbach)
  • Konstantin Fillippou (Restaurant Konstantin Filippou, Wien)
  • Juan Amador (AMADOR, Wien)
  • Vitus Winkler (Kräuterreich by Vitus Winkler, St. Veit im Pongau)
  • Karl und Rudi Obauer (Obauer, Werfen)
  • Stefan Doubek (Umar Fisch Bar, Wien)
  • Sören Herzig (Restaurant Herzig, Wien)
  • Fabian Günzel (Aend, Wien)
  • Gerhard Fuchs (Die Weinbank, Ehrenhausen)

Die besten Restaurants ausfindig zu machen, ist ein wichtiger Teil unserer Reisen. Und wenn einzigartiger Geschmack dann auch noch auf spannende Geschichte, eine beeindruckende Architektur oder eine tolle Aussicht trifft, kann das Ergebnis nur außergewöhnlich sein. Im Folgenden präsentieren wir ein paar der besten Lokale Österreichs.

Im Herzen von Tirol: die Angerer Alm

Mitten in Tirol, auf 1.300 Meter Höhe gelegen, sorgt eine familiär geführte Almhütte für Genussmomente. Dort lässt man mondäne Raffinesse bewusst beiseite und konzentriert sich stattdessen zu 100 % auf Tradition, Gemütlichkeit und Authentizität. So bekommen Gäste das Essen in einem rustikalen Wohnzimmer mit geschnitzten Stühlen und traditionellen Holzöfen serviert. Dazu gibt es edle Tropfen und eine einmalige Aussicht. Gemütlichkeit par excellence also. Und was landet auf den Tellern? Zum Beispiel feine Stücke vom einheimischen Reh, garniert mit Vogelbeeren und einer Kräutercreme – allesamt Zutaten aus den nahen Wäldern.

Reichhaltige Geschichte: St. Peter Stiftskulinarium

Die Festung Hohensalzburg, das Schloss Mirabell oder der Hangar-7 – Salzburg ist architektonisch äußerst vielseitig. Mindestens so abwechslungsreich ist die Kulinarik der Mozartstadt. Und in diese kann man zum Beispiel im Stiftskeller St. Peter eintauchen. Dort wird seit über 1200 Jahren Gastlichkeit gelebt, wobei alle Räume aufwendig restauriert wurden. Mittlerweile beherbergt die Lokalität drei Restaurants: das Haubenlokal 803, St. Peter und eine Outdoor-Lounge. Überall dominieren frische, saisonale und hochwertige Zutaten, die typisch für Österreich sind. Dazu darf sich dort und da Mediterranes gesellen.

Schlemmen im Stadtpark: das Steirereck

Wien gehört zu den lebenswertesten Städten weltweit. Ein Grund hierfür sind die weitflächigen Parks, die die Stadt durchziehen. Im Stadtpark, einer der beliebtesten Grünflächen, befindet sich ein ganz besonderes Gebäude, das wie mehrere zusammenhängende Glaswürfel aussieht. Es beherbergt eines der besten Lokale Wiens: das Steirereck. Und das ist im Grunde genommen noch zu tief gestapelt, denn das Lokal belegt auf der Liste « The World’s 50 Best Restaurants » sogar den 14. Platz und darf zwei Michelin-Sterne führen. Die Zutaten für die exquisiten Gerichte stammen aus biologischem Anbau, wobei Küchenchef Heinz Reitbauer seinen eigenen Anbau unterhält. Die Frische und Einzigartigkeit eines jeden Produktes stehen dabei im Fokus. Im Restaurant mit offener Küche setzen die Betreiber bewusst auf wenige Möbel und ein geradliniges Interieur, um sich ganz auf den Geschmack zu konzentrieren.

Hoch oben auf der Nordkette: die Seegrube

Die Nordkette, hoch über der Stadt Innsbruck, ist per se schon ein Schauspiel. Wer will kombiniert den Besuch dieses einzigartigen Platzes aber noch mit einer Portion Genuss – nämlich im Restaurant Seegrube. Es befindet sich auf 1905 Metern Höhe und besticht durch eine traumhafte Aussicht. Und dann sind da auch noch die Tiroler Köstlichkeiten, die wahlweise drinnen oder auf der gemütlichen Terrasse genossen werden können. Hausgemacht und traditionell sind sie alle – vom Bauerngröstl über das Tiroler Jausenteller bis hin zum Apfelstrudel. 

Ein genussvolles Schiff: Motto am Fluss

Das Restaurant « Motto am Fluss » wurde 2010 in Wien eröffnet. Es handelt sich dabei um ein Restaurant-Schiff, das sanft auf den Wellen der Donau reitet. Das Interieur ist modern und frisch, abends taucht die Beleuchtung den Dampfer in ein wohliges Licht, im Sommer lockt die gemütliche Terrasse nach draußen. Die Speisekarte präsentiert sich vielfältig und international, wobei der traditionellen österreichischer Küche viel Platz eingeräumt wird.

©Motto am Fluss

Restaurant und Tagesbar: Koller und Koller

Schon seit 1974 ist das familiengeführte Restaurant « Koller+Koller » am Salzburger Waagplatz ein Garant für kulinarische Hochgenüsse. Die Geschichte der Räumlichkeiten reicht aber noch viel weiter zurück: Schon 1181 wurde das Haus, in dem sich das Lokal befindet, erstmals erwähnt und wurde insbesondere von der Architektur des 18. Jahrhunderts geprägt. Heute haben Feinschmecker dort die Qual der Wahl: Im Salon haben traditionelle österreichische Gerichte den Vorrang, wobei sich das reiche Angebot zwischen saftigen Filet-Steaks und zarten Patisserie-Kreationen bewegt. Seit kurzem verfügt das Restaurant auch noch über eine Tagesbar, die sich im Untergeschoss befindet. Direkt unter einem Gewölbe mit Kacheln und stilvoll eingerichtet, lässt sich hier der eine oder andere Drink genießen.

Graz von oben: Aiola Upstairs

Wer nach Graz kommt, sollte unbedingt den Schlossberg erklimmen. Dieser Hügel überragt die Altstadt, auf der Spitze prangt der Uhrturm. Dieser ist einer der wenigen Teile der ehemaligen Festung, die noch erhalten sind, nachdem Napoleon nach seinem Sieg über die Habsburger 1809 den Abriss dieser gefordert hatte. Er ist zum Symbol von Graz geworden. Direkt unter dem Turm befindet sich das Aiola Upstairs, ein Restaurant und Café in einem modernen Glasbau, dessen Fenster sich zurückschieben lassen, um bei schönem Wetter eine Außenterrasse zu schaffen. Die Speisekarte bietet einen frischen und modernen Blick auf österreichische Produkte und die traditionelle Küche, gewürzt mit internationalen Einflüssen.

©Aiola Upstairs