Die Gastro-Debatte rückt aktuelle und vor allem kontroverse Themen der Branche in den Vordergrund. Dieses Mal dreht sich alles um den bewussten Verzicht bargeldloser Zahlungsmethoden im Restaurant oder Kaffeehaus. Ist Cash only im Jahr 2022 noch legitim? Was sagen die Wienerinnen und Wiener dazu?
Viel zu viele haben die Situation schon selbst erlebt. Der morgendliche Kaffee ist ausgetrunken, die Zeitung gelesen und ein Stück Kuchen gab es auch dazu. Ein perfekter Start in den Tag, möchten man meinen. „Zahlen bitte“ wird gerufen und die Debitkarte schon vorbereitet. „Bei uns geht nur Barzahlung“ erwidert die Kellnerin, oder der Kellner. Und schon ist man in unliebsamer Erklärungsnot, angespannt und auf der Suche nach einer raschen Lösung. Der Weg zum nächstgelegenen Bankomaten ruiniert den eigentlich so entspannten Morgen. Trotzdem gibt es auch in Wien noch diverse Lokale und Cafés die bewusst auf Kartenzahlung verzichten, diese anzubieten steht den Gastronominnen und Gastronomen nämlich frei. Zufrieden sind damit natürlich nicht alle Gäste. Gastro.News hat sich in der Innenstadt umgehört, um zu erfahren was die Wienerinnen und Wiener zu „Cash Only“ im Kaffeehaus 2022 sagen.
Ein nachvollziehbares Übel
„Ich war schon öfter in der Situation ohne Geld im Café zur Kassa gebeten zu werden. Und jedes Mal war es mir unendlich peinlich. Dabei kann ich nichts dafür, Bargeld habe ich nämlich nie einstecken. Ich zahle einfach alles mit Karte. Das ist unkompliziert und Münzen muss ich auch nicht schleppen“, so der Maturant Dennis zu Gastro.News. Bei der etwas älteren Generation sieht es allerdings schon anders aus, wie uns Robert, ein Fernfahrer in Pension erzählt: „Ich zahle immer bar. Darum fällt mir so ein Verbot im Kaffeehaus gar nicht auf.“ Und auch seine Begleitung Dagmar kann der bargeldlosen Zahlungsart nichts abgewinnen: „Wenn das Essen gut war und der Kellner freundlich, gebe ich gerne ein Trinkgeld. Mit Bargeld ist das persönlich und ich weiß, wer´s bekommt. Nicht mit Karte zahlen zu dürfen ist mir egal. Dass sich Gäste darüber ärgern nachdem sie gegessen und getrunken haben, kann ich aber gut verstehen.“
Cash only in Wien und Umgebung
Hintergrund für den Verzicht der Kartenzahlung im eigenen Betrieb ist für viele Gastronominnen und Gastronomen die anfallende Gebühr der Kartenfirmen für die Abwicklung von Transaktionen. Denn zu einer Zeit der Teuerung, wird eben gespart wo gespart werden kann. Ob im Restaurant Schlupfwinkel in Wien Wieden, dem Café Latte in der Neubaugasse oder dem Hernalser Gürtel, dem Café People on Coffein im 8. Bezirk oder dem Le Bol Blonc in der City, Kartenzahlung sucht man hier vergebens. Aber auch im ländlichen Bereich steht das Bargeld im Jahr 2022 noch hoch im Kurs. „Für uns rentiert sich ein Bankomat-Gerät nicht. Sollte jemand kein Bargeld eingesteckt haben, ist gleich neben unserem Laden eine Bankfiliale. Das hat bisher sehr gut funktioniert“, so Doris Fugger vom Da Bauernlodn zur NÖN.
Was sagen Sie zum bewussten Verzicht von bargeldloser Zahlung im Kaffeehaus oder Restaurant?
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