Gastro News hat sich vor Ort umgesehen um mehr über die im Raum stehende Schließung zu erfahren. Mit ernüchterndem Ergebnis.
Die Gräfin vom Naschmarkt ist Kult. Ein gastronomisches Unikat, das wie kein zweites die Geister der Besucherinnen und Besucher spaltet. Denn der Betrieb auf der Linken Wienzeile 14, im 6.Wiener Gemeindebezirk, ist gleichermaßen bekannt für das lieblose Essen, wie für seine Willkommenskultur zu jeder Tages und Nachtzeit. Als ein von Genießern geächtetes und Nachtschwärmern hoch geschätztes Etablissement, machte die Gräfin vom Naschmarkt ihrem Ruf alle Ehre. Zumindest vor Corona und vor dem Lockdown. Denn wie kürzlich bekannt wurde ist die Zukunft des Betriebs ungewiss.
Lokalaugenschein
Gastro News machte sich auf den Weg um sich ein Bild vor Ort zu machen. Und das mit ernüchterndem Ergebnis. Der Laden ist verstaubt, heruntergekommen und gleicht einer Müllhalde. Zerrissene Kartons, gebrochene Scheiben und vergilbte Schriftzüge zieren die Außenansicht des Kultbetriebs. Die Gräfin ist am Ende. Denn während in der Branche die Zeit im Lockdown vielerorts dazu genutzt wird, anfällige Renovierungsarbeite in Gang zu bringen, scheint auf der Linken Wienzeile 14, das Gegenteil der Fall zu sein. Soweit der Blick von außen. Laut Medienberichten wird der Betrieb von einem Verwandten des Betreiberpaars fortgeführt.
Mutprobe Gräfin
Die Gräfin vom Naschmarkt gilt als das schlechteste Restaurant der Bundeshauptstadt. Ein Ruf der nicht von irgendwo kommt. Und obwohl dem so ist, wurde in der Zeit vor Corona, regelmäßig die Karte rauf und runter bestellt. Man könnte meinen der Besuch der Institution glich einer kulinarischen Mutprobe, wie dazumal das saure Zuckerl im Schwimmbad. Man weiß was kommt und lässt es über sich ergehen. Fakt ist: Die Gräfin vom Naschmarkt hat Abende zu Erinnerungen gemacht, Geschichten geschrieben und sich nicht verstellt. Ob sich die zukünftigen Nachschwärmer und Waghalsigen der Mutprobe Gräfin stellen können, bleibt vorerst aber ungewiss.