Der österreichische Gastro-Unternehmer Josef Donhauser, der unter anderem für die Bordverpflegung in den ÖBB-Railjets verantwortlich ist, übernimmt zwölf Standorte der insolventen Restaurantkette Vapiano in Österreich samt 500 Beschäftigten. Die Übernahme bedarf noch der insolvenzrechtlichen Genehmigung durch das Handelsgericht Wien.
Geht die Übernahme durch, wird Vapiano österreichisch. Donhauser will die zwei Innsbrucker Restaurants ab 15. Mai wieder öffnen, die restlichen beginnend mit Juni. Aufgrund der Coronakrise müssen derzeit alle Restaurants geschlossen bleiben. „Wir übernehmen das Unternehmen in einer sehr schwierigen Zeit“, räumte Donhauser ein. Als Erstes will er Gespräche mit allen Vermietern sowie mit den 500 Beschäftigten führen. „Die holen wir aus der Arbeitslosigkeit.“
Optimistischer Blick in die Zukunft
An den zwei Innsbrucker Franchise-Filialen erwirbt Donhauser die Mehrheit, das Linzer Restaurant ist nicht von der Übernahme betroffen, da es sich um einen selbstständigen Franchisenehmer handelt. Die anderen Standorte befinden sich in Wien (7), in der Shopping City Süd in Vösendorf (2), in Graz (2) sowie in Parndorf (1).“Aus meiner Sicht sind die Vapianos in Österreich profitable Unternehmen mit einer großen Fangemeinde“, sagte Donhauser am Dienstag im APA-Gespräch. Bilanztechnisch habe die Kette zwar Verluste geschrieben, allerdings aufgrund der ungünstigen Rahmenbedingungen. Es habe viel zu hohe Overheadkosten gegeben. „Ich traue mir zu, eine schlanke Organisation zu machen und die Kosten in den Griff zu bekommen“, so der Gastronom.
Eines vieler neuen Projekte
Der Österreich-Ableger der deutschen Restaurantkette schreibt seit Jahren Verluste. 2018 waren es 1,4 Mio. Euro, davor 1,7 Mio. Euro. Schwierigkeiten der deutschen Muttergesellschaft Vapiano SE und die Coronakrise zwangen die Restaurantkette Anfang April endgültig in die Knie, das Unternehmen musste Insolvenz anmelden. Kurz davor stellte auch die deutsche Mutter einen Insolvenzantrag.
Mit der Übernahme der Restaurantkette wird das Cateringunternehmen von Donhauser um einen Umsatz von 40 Mio. Euro größer. Der 50-jährige Gastronom betreibt zahlreiche Restaurants und Bars an Flughäfen oder im Kulturbereich – unter anderem das Cafe Belvedere und die Lucy Bar im Belvedere 21 – sowie Lounges von Fußballvereinen. 2018 übernahm Donhauser mit seiner Marke DoN erneut die Bordverpflegung in den ÖBB-Fernverkehrszügen vom vorigen Betreiber Henry am Zug von Do & Co. Im April 2012 hatte Donhauser mit seiner Firma e-express das ÖBB-Catering an Do&Co abgeben müssen. Er verlor damals auf einen Schlag 83 Prozent seines Geschäfts.
Die Donhauser-Gruppe, deren Alleineigentümer Donhauser ist, zählt rund 1.300 Beschäftigte und setzte im vergangenen Jahr 80 Mio. Euro um. (Quelle: APA)