Der erste Schritt ist getan, die Gastronomie darf ab 15. Mai wieder öffnen. Das aber nur unter strengen Auflagen. Die von der Regierung so oft genannte „neue Normalität“ wird in der Gastronomie wohl am stärksten zu spüren sein.
Die Regierung hat für die Wiedereröffnung der Gastronomie einen neuen Stichtag genannt. Sie soll Mitte Mai wieder in den Normalbetrieb übergehen, allerdings mit eingeschränkten Öffnungszeiten. Eine Neuregelung der Ausgangsbeschränkungen wird am Dienstag kommender Woche präsentiert. Sperrstunde für die Gaststätten und Lokale soll vorerst 23:00 Uhr sein.
„Ich glaube, dass da neben dem Realpolitischen wahnsinnig viel im Kopf abgeht“, so Dieter Scharitzer, Professor auf der WU Wien, im Gespräch mit der APA. Zeitslots und Kellner mit Masken könnten auch nach der Krise die Norm werden.
Hohe Akzeptanz der Menschen
Scharitzer geht aber davon aus, dass die Österreicher sehr anpassungsfähig sind, auch wenn es um solche Änderungen gehe. Wenn Restaurants zwei Zeitfenster für das Essen anbieten, dann werde es nicht lange dauern, bis die Menschen das lieber akzeptieren als gar nicht mehr essen zu gehen. Es sei ja inzwischen auch üblich geworden, Tische zu reservieren, früher wollte das keiner.
Chance für Veränderung
„Ich glaube schon, dass die Gastronomie brutale Veränderungen vor sich hat“, sagt Scharitzer, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts TQS Research & Consulting. Ob das Leben dadurch besser oder schlechter werde, kann der Professor nicht beantworten. Scharitzer schlägt beim Thema Gastronomie in die gleiche Kerbe wie andere Experten. Die Gastronomen hätten begriffen, dass das Jahr nicht mehr zu retten sei. Laut dem Experten kann man jetzt zumindest die Chance zur Veränderung nützen.
Wirtschaftskammer drängt auf Rahmenbedingungen
Im Sinne eines gemeinsamen Gesamtpaketes gehe es laut WKÖ jetzt darum, die Rahmenbedingungen so rasch wie möglich zu fixieren, um den Betrieben die nötige Vorlaufzeit zu geben. „Wichtige Faktoren, wie etwa notwendige Abstände in Innenräumen und in Gastgärten, die Öffnungszeiten und Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen müssen sobald als möglich festgelegt werden, um einen reibungslosen Start für die Betriebe sicherzustellen“, erklärt Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie.