Schon als Kind half sie in der Küche mit. Ihr Studium passte sie an die Arbeitszeiten des elterlichen Betriebes an. Nadine Djordjevic vom Restaurant „Split“ in Hietzing ist Gastronomin mit Leib und Seele. Mit uns spricht sie über Geduld und Disziplin, die Charakteristika eines Familienbetriebes und warum ein reiner Bürojob gar nichts für sie ist.
Gastro News Wien: Wann begann Ihr Einstieg in die Gastronomie?
Nadine Djordjevic: Unser Restaurant Split gibt es seit 15 Jahren, ich habe fast meine gesamte Kindheit im elterlichen Betrieb verbracht. Begonnen habe ich als Schulkind beim Kartoffeln und Zwiebel schälen (lacht). Als Teenager durfte ich dann Service und Küche von Grund auf erlernen. Die Gastronomie hat mich in den jungen Jahren sehr geprägt und zu dem gemacht, wer ich heute bin. Ich glaube jeder der in der Branche tätig ist, weiß, dass dies nicht ohne Geduld und Disziplin von statten geht. Auch flexibel muss man sein, muss lieben was man tut.
Welche Stationen außerhalb des elterlichen Betriebes haben Sie geprägt?
Einige Erfahrungen konnte ich im Event-Catering von DO&CO für die Formel 1 und Champions League machen. Mein Highlight war aber das Praktikum beim einzigen 3-Sternekoch in ganz Österreich, dem großartigen Juan Amador. Im Sommer durfte ich dort Gastronomie auf Sterne-Niveau kennen lernen. Ich bin sehr dankbar dort gewesen zu sein. Nun führe ich das Split mit meiner lieben Mutter durch die Wintersaison. Ein Familienbetrieb bietet den Vorteil, dass alle mithelfen. Da darf man aber nicht schnell eingeschnappt oder übersensibel sein, wenn mal ein strenger Ton herrscht.
Was braucht es, um als Gastronom erfolgreich zu sein ?
Gastronom ist man mit Fleisch und Blut, aus purer Leidenschaft und nicht nur so halb. Mein späteres BWL-Studium habe ich etwa an einer Fern-Universität gemacht. Da haben sich Lernphasen und Arbeitszeiten gut abgewechselt. Während eines Betriebsurlaubes habe ich bei einem Steuerberater und Wirtschaftsprüfer gearbeitet und gemerkt: Ein reiner Bürojob ist nichts für mich. Ich bevorzuge es lieber mit Menschen zu arbeiten. Aktuell studiere ich Sales und Management, da kann ich das ähnlich gut wie im „Split“. Um ein Restaurant erfolgreich zu führen, ist es aber auch wichtig Personen im Umfeld zu haben, die viel Verständnis zeigen. Man liebt was man tut, dafür braucht es jemanden, der das voll versteht. Es ist kein 9-5 Job mit freiem Wochenende.
Auf welches Gericht und welchen Wein im „Split“ sind Sie besonders stolz?
Mein absoluter Favorit ist unser Oktopus, in allen Variationen. Gegrillt auf Mangoldgemüse mit Knoblauch und Olivenöl, als bunter lauwarmer Salat mit Stangensellerie und Chioggia Rüben. Er ist einfach herrlich. Der perfekte Wein dazu ist der Zelenac von Krauthaker. Der ist im Sommer unser Renner. Ein sehr spezieller leichter Weißwein, mit einer feinen Marille im Abgang und einer angenehmen Säure.
Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?
Ich bin meinen Eltern sehr dankbar für die Erfahrung die ich machen durfte. Ich habe die einmalige Chance erhalten, den Umgang mit Menschen, Organisation & Logistik und Personalmanagement zu erlernen. Die Theorie des Studiums konnte ich hier in die Praxis umsetzen. Das Split ist das tolle Handwerk meiner Eltern, ihre Selbsterfüllung und wie sie immer so schön zu sagen pflegen: „Ihr drittes Kind“. Was ich hier lernen durfte will ich in ferner Zukunft in einem eigenen Projekt anwenden. Mehr verrate ich aber nicht. Noch nicht. (lacht)
Wir sind gespannt darauf! Vielen Dank für das Gespräch!
Das „Split Hietzing“ ist Teilnehmer der 21. Wiener Restaurantwoche von 02. bis 08. März stattfindet. Mehr Infos zum kulinarischen Highlight des neuen Jahres finden Sie hier: www.restaurantwoche.wien
Restaurant Split Hietzing
Hetzendorfer Str. 165 – 187
1130 Wien
Di bis Sa : 17 – 22 Uhr
Tel.: + 01 80 409 15