Am 07.11. fand der zweite Gastro News Talk mit Peter Dobcak statt. Das Thema der Podiumsdiskussion: Etwaige „No-Show- Regelungen“: Was tun, wenn Gäste im Restaurant reservieren, aber dann nicht erscheinen oder kurzfristig stornieren? Peter Dobcak von der WKW sowie Andreas Flatscher von Seiten der Gastronomen führten als Moderatoren durchs Gespräch. Johannes Lingenhel stellte die Räumlichkeiten zur Verfügung . Weitere Teilnehmer aus der Gastronomie waren Peter Jancek vom Gasthaus Zum Wohl, Erwin Scheiflinger vom Bastei Beisl sowie Jessica Chen vom Momoya und Junn – Bar & Kitchen.
Mangelndes Unrechtsbewusstsein
Warum reservieren Gäste einen Tisch, kommen dann aber nicht ins Lokal oder rufen kurz vorher an, um Ihre Bestellung zu stornieren? Das Phänomen beschäftigt Gastronomie und Wirtschaft seit einiger Zeit. Auch auf Nachfrage lassen manche Gäste ihre Reservierung einfach verfallen. „Wir rufen alle für den Abend durch, dennoch passiert es“, berichtete Jessica Chen.
Problem Reservierungs-Portale
Über die Gründe des Verhaltens waren sich die Diskussionsteilnehmer einig: Oft fehlt den Gästen schlicht das Bewusstsein, wie sehr Lokale unter solchen Verhalten zu leiden haben. Bereits gekaufte Waren, Personal und Betriebskosten sorgen so für finanzielle Verluste. „No Shows sind eines der größten Probleme der Gastronomie“, bestätigte auch Gastgeber Johannes Lingenhel.
„Man müsste die Leute einfach fragen: Wie fänden Sie es, wenn ihr reservierter Tisch weg wäre?“ wunderte sich auch Gastro-Profi Andreas Flatscher. Begünstigt wird das Phänomen durch große Reservierungs-Portale, über die Tische gebucht werden und die für ihr „Service“ oft noch satte Gebühren an die Lokalbetreiber verrechnen.
Gemeinsam gegen No-Shows
Moderator Peter Dobcak resümierte einen ersten Schritt zur Problemlösung, nämlich, dass die Gastronomie das Fehlverhalten bei den Gästen offener als solches ansprechen müsse: „Man muss die Angst vor dem Gast verlieren. Gastronomen genießen immer weniger Wertschätzung“. Damit allein wird es aber nicht getan sein. „Es gehören mehrere Hebel in Bewegung gesetzt“, so Peter Jancek.
Anzudenken sind Regelungen, die den Gastronomen helfen, nicht auf den Kosten, die durch „No Shows“ verursacht werden, sitzen zu bleiben. Diese dürfen aber keinesfalls mit Mehraufwand verbunden sein. „Beim Hotel regt sich auch keiner auf, wenn Vorauszahlungen oder Stornogebühren anfallen“, sah Erwin Scheifflinger klaren Verbesserungsbedarf. Johannes Lingenhel bekräftigte zum Schluss, dass alle Gastronomen an einem Strang ziehen müssen, um dem Problem „No Show“ Einhalt zu gebieten.