Das Unternehmer-Ehepaar Gabi und Robert Huth betreibt vier erfolgreiche Restaurants in einer Gasse. „Ich würde in der Schellinggasse auch ein fünftes Restaurant aufmachen,“ sagt Robert Huth. Gastro News Wien traf den umtriebigen Gastro-Unternehmer im Huth da Moritz.
Es ist ein lauer Abend. Und wie jeden Abend schwirrt Robert Huth in und um seine vier Betriebe in der Schellinggasse. Er grüßt einige Stammgäste, rückt schnell einen Tisch gerade, wechselt mit dem Restaurantleiter einige Worte. Wir sitzen im Schanigarten, Robert bestellt Branzino im Ganzen, für mich gibt’s heute Steak.
Gastro News Wien: Vier Restaurants in einer Gasse sind schon sehr ungewöhnlich. Wie kam es eigentlich dazu?
Robert Huth: Ursprünglich ist das aus dem Bauch heraus gewachsen. Angefangen hat es ja mit der Gastwirtschaft Huth 2001. Die hat gut so gut funktioniert, dass ich mir aus ursprünglich falschem Ehrgeiz das „da Moritz“ eingebildet hab. Die Investitionen waren hoch, aber erst da haben gelernt wirtschaftlich zu arbeiten. Dann kam das „da Max“ dazu um das „da Moritz“ noch zu unterstützen. Bald hat das „da Moritz“ super funktioniert und wir waren mit dem „da Max“, das damals noch Huth-Beisl geheißen hat, nicht mehr zufrieden. Zwischendurch haben wir übrigens noch das Haus der Musik kulinarisch bespielt, dann aber wieder abgestoßen. Der Josper-Grill vom Haus der Musik ist dann ins Huth-Beisl gewandert, das wir nach unserem zweiten Sohn „Max“ umbenannt haben. Und seitdem funktioniert’s (lacht).
Machen sich die vier Restaurants nicht gegenseitig Konkurrenz?
Ganz im Gegenteil! Wir haben festgestellt, dass wenn sich die Konzepte so wie bei unseren vier Betrieben hier differenzieren, befruchten sie sich auch gegenseitig. Zeitgleich mit dem „da Max“ ist auch in allen anderen Lokalen der Umsatz deutlich gestiegen. Aus dieser Erkenntnis heraus haben wir entschieden, in der Schellinggasse zu bleiben. Und so war die strategische Entscheidung naheliegend auch ein weiteres Restaurant hier auf zu machen, nämlich Mama und der Bulle. Sollte es eine weitere vernünftigen Standort in der Schellinggasse geben, würde ich auch ein fünftes Lokal machen!
Das klingt anstrengend, Sie haben ja bereits vier Betriebe. Wie halten Sie es mit der Arbeitsaufteilung?
Meine Frau ist der wichtigste Rückhalt für mich. Sie unterstützt mich nicht nur, wir machen alles zusammen. Es ist das allerwichtigste, dass du als Unternehmerehepaar auch am gleichen Strang ziehst. Wir teilen die Ideen und auch die Arbeit, wobei das operative Geschäft mehr bei mir liegt, denn die Gabi ist mehr bei den Kindern. (Anm: Moritz ist 16, Max 12).
Wo, abgesehen von ihren Lokalen, gehen Sie gerne essen?
Den größten Respekt hab ich von den ganz großen Gastronomen, ob Kolarik, Schweizerhaus oder Plachutta. Wir gehen auch gerne in die Mochi-Betriebe, die aktuell zu den kreativsten Gastronomen in Wien zählen. Selten essen wir in unseren Lokale, denn ich finde es ein wenig es seltsam von unseren Mitarbeitern, vor denen wir den größten Respekt haben, bedient zu werden. Für Euch mache ich heute aber eine Ausnahme (lacht).
Kochen Sie auch selbst?
Ich nicht, aber meine Frau Gabi ist eine herausragende Köchin.
Gibt es so etwas wie eine einheitliche Philosophie für all ihre Restaurants?
Das glaube ich schon. Es ist kein Zufall, dass wir alle unsere Betriebe täglich offen halten. Der Gast möchte nämlich nicht über Öffnungszeiten nachdenken. Unsere Philosophie ist eine klar verständliche Küchenlinie. Der Gast weiß was, er bekommt und soll einfach eine lässige Zeit bei uns haben.
Letzte Frage. Was halten Sie vom viel diskutieren Rauchverbot?
Das tangiert mich gar nicht. Wir sind seit Jahren rauchfrei. Man muss aber fairer Weise dazu sagen, dass man zu uns ja immer zum Essen und Trinken kommt. Andere Betriebe, die vielleicht mehr auf Getränkeumsatz ausgelegt sind, habe da sicher Probleme. Aber uns persönlich betrifft das nicht.
Die Huth Betriebe
Schellinggasse
1010 Wien
Huth Gastwirtschaft
Gutbürgerliche Küche
Huth da Moritz
Italienisches Restaurant
Huth da Max
Grillhaus mit Josper-Grill
Steaks & Burger
www.zumhuth.at