Wien liebt Curry, weiß Sufian Ahmed, Gründer des In-Dish in der Schwarzenbergstraße. Dass indisches Essen auch modern interpretiert werden kann, beweist der junge Unternehmer seit Februar letzten Jahres. Wir sprechen mit dem Inhaber des ersten progressiven indischen Lokal Wiens über Erfolge, echte Gastfreundschaft und künftige Gaumenfreuden.
Gastro News: Knapp eineinhalb Jahre sind seit der Eröffnung des In-Dish vergangen. Wie sind Sie mit Ihrem Erfolg zufrieden?
Sufian Ahmed: Für uns verging die Zeit wie im Flug! Wir sind sehr zufrieden und möchten uns bei unseren tollen Gästen bedanken, die uns regelmäßig besuchen! Natürlich motiviert das uns noch mehr und wir werden in Zukunft noch einiges Interessantes für Wien machen.
Gastro News: Das Konzept von In-Dish steht für progressive indische Küche. Wie genau definieren Sie diese?
Sufian Ahmed: Als aller erstes isst das Auge und das ist uns sehr wichtig! Die indische Küche hat wunderschöne und viele Farben, welche man sehr schön präsentieren kann. Des weiteren ist es die Mischung von traditionellen und zeitgenössischen Speisen und Zutaten wie das Butter Chicken kombiniert mit einem Burger, wodurch unser OMG-Butter Chicken Burger entstanden ist, oder unser Cheesecake gefüllt mit Gulab Jamuns (indische Grießbällchen).
Gastro News: Welche Gerichte sind im In-Dish Dauerbrenner und welche werden von den WienerInnen bisher unterschätzt?
Sufian Ahmed: Wien liebt Curry, das haben wir und unser vom Moti Mahal trainierter Curry Koch Raj Pal (das Restauran, in dem Butter Chicken erfunden wurde) schon gemerkt! Dauerburner sind Butter Chicken, Daal Makhni, Chicken Tikka Masala aber auch unsere Tikka Trilogie aus dem Ton-Ofen und durchaus unsere Signature Dishes wir der Burger oder die Wraps. Sehr beliebt sind unsere Street-Food Vorspeisen, ein großer Erfolg war das Katori Chaat. Unterschätzt wird eigentlich nichts, jedoch geht man in Wien noch immer mit dem Hintergedanken „Curry“ indisch Essen, obwohl die indische Küche einiges mehr zu bieten hat.
Gastro News: Ihre Familie ist seit 30 Jahren im Gastro-Business tätig. Was trieb sie an, um in deren Fußstapfen zu treten?
Sufian Ahmed: Mein Vater ist und war seit ich jung war mein Idol. Seine Art, mit den Gästen umzugehen und zu arbeiten hat mich immer fasziniert! Es war für mich als Kind immer schon ein Wunsch, ein Restaurant zu haben.
Gastro News: Stichwort Fachkräftemangel: Wie schwierig ist es, in Wien gut ausgebildete indische Köche zu finden?
Sufian Ahmed: Es ist allgemein sehr schwer Arbeitskraft für die Gastronomie zu finden! Wir haben da extremes Glück mit einem ausgezeichneten Team in beiden Bereichen Service als auch Küche! Vor allem sind gute und ausgebildete indische Küche sehr schwer zu finden! Mehrere Mitglieder unseres Teams arbeiten teilweise seit zehn Jahren mit uns zusammen.
Gastro News: Welche Eigenschaften zeichnen Sie als Gastronom aus?
Sufian Ahmed: Als junger Gastronom habe ich natürlich noch viel zu lernen, da habe ich mit meinem Vater auf meiner Seite enormes Glück! Was wir von klein auf gelernt haben ist, dass der Gast nicht in unser Restaurant eintritt, sondern in unser Haus und genau dieses Gefühl möchten wir den Gästen auch verschaffen. Meine Leidenschaft für die indische Küche ist sicher noch ein großes Plus!
Gastro News: Im In-Dish kombinieren Sie indische Klassiker mit modernen Einflüssen. Worauf achten Sie bei den Food-Pairings?
Sufian Ahmed: Wichtig sind heimische Produkte, wir schauen vor allem auf die Qualität des Fleisches und Gemüse. Es ist uns Wichtig, dass es von heimischen Bauern und Betrieben kommt! Bei der Kombination mit modernen und traditionellen Gerichten ist es sehr wichtig, den indischen Geschmack beizubehalten. Man muss vor allem bei den Gewürzen stark auf die Intensität der Gerichte achten, damit der moderne Geschmack beziehungsweise die indischen Gewürze nicht dominieren.
Gastro News: Welche Food-Trends sind mit der indischen Küche nicht vereinbar?
Sufian Ahmed: Grundsätzlich kann man alles kombinieren. Anfangs dachten wir, dass es schwer sein wird, Sushi-Gerichte mit indischem zu kombinieren aber es hat sehr gut funktioniert! Die indische Küche ist die größte der Welt und daher kann man meiner Meinung nach fast alles kombinieren.
Gastro News: Was kann die österreichische Küche von der indischen lernen?
Sufian Ahmed: Den Umgang mit Gewürzen! Und was man auf Hindi „Chat-Patta“ nennt, ist die Mischung von Scharfen mit Saurem und Süßem, es ist unser Wort für Umami. Das Vermischen von Geschmäckern ist etwas, das die österreichische Küche von der indischen lernen kann.
Gastro News: Auf welche Gerichte kann man sich zukünftig im In-Dish freuen?
Sufian Ahmed: Ab Juni gibt es unser neues Menü! Interessant wird das Samosa-Chaat, anders als das traditionelle Samosa, ist Samosa Chaat quasi ein deconstructed Samosa mit Kichererbsen übergossen mit Tamarind, Chili, Kümmelyoghurt, Minzesauce und Erbsen. Wir bringen ein klassisches Streetfood Gericht auf die Karte namens Ban-Kabab es ist ein Pav-Brot (Milchbrot) gefüllt mit indischem Omlett, einem Rindfleischlinsen Patty und mit unserer In-Dish Salsa gefüllt. Des weiteren kommen neue Curry-Klassiker als auch neue Ton-Ofen-Gerichte auf die Karte. Mein persönlicher Favorit auf der neuen Karte wird das Kulfi sein, ein indisches Cashew-Mandel-Pistazien-Eis.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
In-Dish Restaurant – Progressive Indian Cuisine
Schwarzenbergstraße 8, 1010 Wien
Öffnungszeiten:
Montag-Samstag 11:00 – 14:30 Uhr und dann von 17:00 – 22:00 Uhr
Web: https://in-dish.at/