Das kleine charmante Wohlfühlcafe „15 süße Minuten“ befindet sich in Hauptbahnhofsnähe und hat es geschafft, die ehemals so unscheinbare Gegend rund um die Favoritenstraße gastronomisch zu beleben. Was ursprünglich als Frühstückscafe und Bistrot für Süßspeisen gedacht war, hat sich zu einer kulinarischen Anlaufstelle für Leckereien aller Art entwickelt und lockt ein bunt durchwachsenes Publikum an. Geschäftsreisende fühlen sich von der Exklusivität der Speisen und dem liebevoll durchdachten Ambiente gleichermaßen angesprochen, wie Familien und Studenten.
Von süß bis herzhaft
Kulinarisch sollen im „15 süße Minuten“ allerdings nicht nur Naschkatzen auf ihre Kosten kommen und so werden auf der Speisekarte neben dem berühmten Kaiserschmarrn, auch polnische Pierogi, ein klassisches Wiener Schnitzel und andere herzhafte Köstlichkeiten angeboten. Falls man mehr als 15 Minuten aufbringen kann, wird empfohlen eines der wöchentlich wechselnden Mittagsmenüs zu probieren. Aus frischen regionalen Zutaten gewonnen, wird jede Woche ein individuelles Menü, bestehend aus Suppe und der Auswahl an zwei unterschiedlichen Hauptgerichten, angeboten. Gebäck, Brot und die angebotenen Süßspeisen sind allesamt hausgemacht und verlocken den Gast von der Vitrine aus, zum Verkosten. Das Konzept verspricht attraktive Preise, qualitativ hochwertige Speisen und schnellen, aufmerksamen Service, wobei 15 Minuten eigentlich zu kurz sind, um die Vielfalt der angebotenen Gaumenfreuden und das gemütliche Ambiente zur Gänze zu genießen.
Inhaber Daniel Colakovic, der neben dem Cafe eine gleichnamige Bäckerei, sowie ein Bistrot führt, erzählt im Kurzinterview von seinem Konzept und warum man auch als Quereinsteiger ein erfolgreiches Gastrounternehmen führen kann.
Was haben Sie vor der Eröffnung ihrer Lokalitäten gemacht, waren sie davor bereits in der Gastronomie tätig?
Colakovic: Die Gastronomie war für mich ein Sprung ins kalte Wasser und ein Projekt, das auf Grund meiner fehlenden Branchen-Kenntnis damals genauso gut schiefgehen hätte können. Ursprünglich komme ich aus der IT-Branche und bin seit über 17 Jahren erfolgreicher Unternehmer. Während meiner Ausbildung habe ich nebenbei in einer Bäckerei gearbeitet und dort einiges an Basiswissen mitgenommen, doch wie man ein Lokal führt, war für mich Neuland.
Was steckt hinter Ihrer Unternehmensphilosophie und auf was legen Sie in der Beschaffung Ihrer Produkte besonders viel Wert?
Colakovic: Üblicherweise widmen sich Gastronomen einem bestimmten Thema oder einer landestypischen Küche und bauen ihr Konzept darauf auf. Wir haben den typischen Klischees entgegen gewirkt und einen anderen, für die Wiener Gastronomie weniger typischen Weg eingeschlagen. Unser Gebäck und unsere Süßspeisen sind hausgemacht und werden wie all unsere Gerichte aus hochwertigen, regionalen Zutaten gewonnen. Zudem legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit und versuchen aus wirtschaftlichen, sowie moralischen Motiven, Wege und Lösungen zu finden, so wenig Abfall wie möglich zu produzieren. Plunder und diverse Süßspeisen werden am folgenden Tag klar mit „vom Vortag“ deklariert und für -50% angeboten. Die restlichen Überbleibsel werden täglich von der Caritas abgeholt und dort weiter verwertet. Um möglichst wenig Lebensmittel wegwerfen zu müssen, servieren wir keine Tagesmenüs mehr, sondern erstellen wöchentlich ein Menü, welches die ganze Woche lang angeboten wird. Ursprünglich war das „15 süße Minuten“ als Cafe Konditorei gedacht, wurde allerdings auf Grund der steigenden Nachfrage nach Mittagsgerichten zu einer Art Fusion und bietet mittlerweile auch Spezialitäten wie Wiener Schnitzel und polnische Pierogi an. Kulinarisch beziehen wir ganz klar Position und setzen uns von der „American Bakery“, die in sämtlichen Fast-Food Ketten und Cafes in Wien angeboten wird, ab. Muffins nennen sich bei uns „Schoko-Bomben“ und statt Donuts gibt es herrlich fluffige Krapfen. Wir sind ein Wiener Cafe und bieten Wiener Spezialitäten an: unser Kaffee ist eine Wiener Röstung, unser Schnitzel wird traditionell aus Butterschmalz herausgebacken und unser Kaiserschmarrn bekommt durch die Karamellisierung des Rums ein besonderes Aroma und schmeckt sonst nur bei Oma so authentisch.
Was sind Ihre Vorstellungen für die Zukunft? Haben Sie noch andere Projekte im Kopf?
Colakovic: Für die Zukunft wünsche ich mir, dass sich die Obere Wiedner Hauptstraße gastronomisch weiterentwickelt, denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und auch durch unseren Erfolg haben sich andere Lokale angesiedelt. Ein persönliches Anliegen wäre mir eine Verkehrsberuhigung auf der Favoritenstraße, oder die Einführung einer Fußgängerzone, um der Hektik und dem Lärm ein wenig zu entgehen. Ansonsten möchte ich mein Konzept gerne so weiterführen wie bisher und es als Versuchslabor für weitere Projekte nutzen.
15 süße Minuten
Favoritenstraße 45, 1040 Wien
Tel: 0664 4729060
Öffnungszeiten: Mo – So 08.00 bis 21.00