Das „Otto Wagner Schützenhaus“ am Ufer des Donaukanals kann getrost als Juwel der Gastrobranche bezeichnet werden. Von außen fällt es zwar durch seine blauen und weißen Verfliesungen auf, jedoch befindet sich ein noch nicht allzu bekanntes Restaurant in seinem Inneren. Der Inhaber des Lokals, Christian Pock, spricht davon, nicht zu viel in großflächige Werbung investieren zu wollen. Die Menschen sollen sich von der Qualität überzeugen lassen.
Zur Geschichte:
Das Schützenhaus wurde von Otto Wagner zwischen 1904 und 1908 errichtet. Als geplanter Teil der Staustufe Kaiserbad entstand es als technisches Wunderwerk zur Regulierung des Donaukanals. Auch wenn es im wahrsten Sinne des Wortes um den Schützenkran gebaut wurde, war es aufgrund von Geldmangel nie voll funktionstüchtig. Das Gebäude diente ab 1976 als Schulungszentrum, bis es 2008 von der Burghauptmannschaft Österreich übernommen wurde, um im Rahmen des Projektes „Zukunft Donaukanal“ durch ein gastronomisch-kulturelles Konzept zu einem Restaurant am Wasser umgesetzt zu werden. Nach einer dreijährigen Renovierungs- und Adaptionsphase entstand das Restaurant.
Das Lokal:
Direkt am linken Flussufer des Donaukanals befindet sich der Eingang ins Gebäude. Über Treppen, die sich seitlich am Lokal befinden, lässt er sich einfach erreichen. Der Gastgarten am Kanal bietet etwa 90 Personen Platz. Es besteht sogar die Möglichkeit per Boot anzukommen: man legt vor dem Restaurant an und kann gleich Platz nehmen. Durch immer offen stehende Türen betritt man das Lokal. Die erste Auffälligkeit in dem schlicht, aber geschmackvoll eingerichteten Raum ist eine große hölzerne Bar. An den Wänden hängen Bauskizzen von Otto Wagner. Die Einrichtung fiel dem Gastronom sehr leicht: die Sesseln waren schnell gewählt, das Blau der Tischdecken ist in den Fliesen des Gebäudes wiederzuerkennen, die Bänke sind mit original Wienersteig-Stoff von Josef Hoffmann bezogen. Die dazugehörigen Hoffmann-Lampen runden das Bild stimmig ab. In dem ehemals aus fünf kleinen Räumen bestehenden Teil des Lokals finden etwa 100 Personen Platz.
Der Veranstaltungsraum im ersten Stock ist sowohl zu Fuß, als auch mit einem Aufzug erreichbar. Am Weg hinauf deutet Christian Pock auf den Boden und erwähnt, dass die verwendeten Fliesen genau so aussehen, wie die Schützenplatten, die früher aus dem Kanal gezogen wurden – ein weiteres absichtlich gewähltes Detail mit geschichtlichem Bezug. Ebenso wie der A la carte-Raum des Lokals bietet der Veranstaltungsraum Platz für etwa 100 Personen. Von Hochzeiten über Pressekonferenzen bis hin zu Vorträgen, der Veranstaltungsraum im Schützenhaus kann zu jedem Anlass angemietet werden; „Es kann schon mal passieren, dass man bei uns nur Fussball schaut“, erwähnt Pock und muss schmunzeln. Mit Boxen und einem Beamer ist der Raum voll ausgestattet. In einem angrenzenden Zimmer kann – sofern Gäste das wünschen – ein Buffet aufgebaut werden.
Das Herzstück des Lokals ist die Weinbar im zweiten Stock, die sich im ehemaligen Kranführerhaus befindet. Sie bietet bis zu 30 Personen Platz und bietet einen wunderschönen Blick auf den Donaukanal. Pock betont, dass die Aussicht bei Sonnenuntergang besonders beeindruckend ist. Ebenso wie der Veranstaltungsraum kann die Weinbar angemietet werden; mehrere einzelne Tische können zu einer großen Tafel zusammengestellt werden, die bevorzugte Variante seiner Gäste.
Essen und Trinken:
Die Speisekarte ist zweigeteilt; zum einen können Gäste aus den Schützenhaus-Klassikern wählen – Alt-Wiener Küche wie Backfleisch oder Knusprige Forelle wird durch moderne Speisen wie zum Beispiel Wokgerichte oder einen Tapasteller ergänzt und erweitert. Abgerundet werden die Klassiker durch eine große Auswahl an Süßspeisen. Zum anderen gibt es eine wechselnde Monatskarte – hier kocht Christian Pock durch die Kronländer der Monarchie und versucht die große Historie des Gebäudes auf den Tellern seiner Gäste widerzuspiegeln. Aktuell sind Speisen aus dem „Herzogtum Steiermark“ erhältlich, bis die kulinarische Reise im November in die „gefürstete Grafschaft Tirol“ weiter geht.
Die Zutaten der Gerichte sind genau ausgewählt: Pock geht selbst einkaufen – „das Fleisch muss ich selber sehen“ – zweimal in der Woche wird der Fisch aus Italien bis vor die Tür frisch geliefert. Beim Thema Wild verweist Pock auf einen ihm bekannten Jäger: „wenn er was geschossen hat, sagt er es mir und das kommt dann auf die Karte“. Der Wein stammt von Winzern, die er persönlich kennt, mit denen er schon einmal an einem Tisch bei einem Achtel gesessen ist.
Das „Otto Wagner Schützenhaus“ verbindet Historie mit Kulinarik – als einziges Otto-Wagner-Gebäude in Österreich, in dem sich ein Restaurant befindet, überzeugt es mit schlichtem Stil gepaart mit einem einzigartigen Gastronomiekonzept. Entdecken Sie das Restaurant und lassen Sie sich kulinarisch in die Monarchie zurückversetzen.
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