Avocado – Grünes Gold

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Die Avocado – in jedem Hipster Lokal steht sie in den verschiedensten Variationen auf der Karte  und Instagram wird überflutet von tausenden Fotos des Trendfoods à la #avocadotoast #healthyfood etc. Die birnenförmige Butterfrucht hat es geschafft vom ab und zu konsumierten Luxusprodukt zum Must-have der Foodindustrie zu avancieren.

An Avocado a Day…

Laut einer Studie, die 2015 im Journal of the American Heart Association veröffentlicht wurde, kann der tägliche Verzehr einer Avocado übergewichtigen Menschen dabei helfen, den Cholesterinspiegel zu senken. Avocados sind reich an einfach ungesättigten Fettsäuren, denen ein günstiger Effekt auf die Gesundheit zugeschrieben wird. So weit so gut…

Holy Guacamole!

Weltgrößtes Anbauland für Avocados ist Mexiko. Zwischen 2000 und 2010 vergrößerte sich die Anbaufläche von 95 000 Hektar auf über 134 000 Hektar. Die starke Nachfrage und steigende Preise machen es für Bauern ausgesprochen attraktiv Avocados anzubauen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt jedoch: „Der hohe Wasserbedarf und der verstärkte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln könnten negative Folgen für die Bevölkerung haben.“

Viva Mexico!?

Im mexikanischen Bundesstaat Michoacán werden rund 40 Prozent aller Avocados weltweit angebaut und geerntet. Und der Bedarf steigt stetig. Laut Welternährungsorganisation FAO wurden 2014 über 1,5 Millionen Tonnen Avocados in Mexico geerntet. Für die Saison 2016/2017 wird mit 1,8 Millionen Tonnen gerechnet. „Pro Jahr werden 1500 bis 4000 Hektar Wald gerodet, um Platz für Avocado-Felder zu schaffen“, sagt Jaime Navia von der mexikanischen Umweltschutzorganisation Gira.

Hauptabnehmer sind, mit 77 bis 79% der Avocado-Exporte, die USA. Bleibt nur abzuwarten, ob Donald Trump seinen „Vorschlag“, Importe aus Mexiko mit 20% zu besteuern, tatsächlich umsetzt. Oder könnte die Avocado, wie es Werner Meisinger in der heute erschienenen Falter Ausgabe (Nr. 5/17) ausdrückt, „zur Rettung von Kultur und Weltfrieden mittels Feldzug an der Avocadofront“ genutzt werden? „Wenn es gelingt, diesen Handelsstrom umzuleiten – und die Mauer wird uns dabei helfen -, wird ein gewaltiger Avocadomangel in den USA die Folge sein.“ Keine schlechte Idee, um am Image des US Präsidenten zu kratzen. Oder?

So oder so, sollte, wer sich den Genuss dieser so speziellen Frucht nicht gänzlich vermiesen lassen möchte, auf Bio-Avocados zurückgreifen, die auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel verzichten.

 

Fotocredits: iStock RossHelen